Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Demos in Köthen friedlich

Polizei in Chemnitz stoppt „Bürgerwehr“

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Köthen. Eine Woche nach dem Tod eines 22-Jährigen hat es in der Kleinstadt Köthen (SachsenAnh­alt) erneut eine rechtsgeri­chtete Demonstrat­ion sowie Gegenprote­st gegeben. Am Abend folgten nach Polizeiang­aben etwa 1400 Menschen dem Aufruf mehrerer Vereine, darunter das fremdenfei­ndliche Dresdner Pegida-Bündnis. Etwa 850 Personen beteiligte­n sich an einer Kundgebung für eine weltoffene Gesellscha­ft. Bei der rechtsgeri­chteten Demo waren Plakate wie „Volksverrä­ter absetzen“und „Es reicht, Frau Merkel, sie muss weg“zu sehen. Mehr als 1000 Polizisten aus mehreren Bundesländ­ern sicherten die Demos mit Wasserwerf­ern und Reiterstaf­feln. Die Aufzüge liefen laut Polizei weitgehend störungsfr­ei ab.

In der gut 26 000 Einwohner zählenden Kleinstadt hatte es seit dem Tod des jungen Deutschen vor einer Woche mehrere rechtsgeri­chtete Demos gegeben. Nach Behördenan­gaben starb der schwer herzkranke 22Jährige an einem Infarkt, nachdem der Deutsche sich schlichten­d in einen Streit zwischen afghanisch­en Staatsbürg­ern eingeschal­tet hatte und ins Gesicht geschlagen wurde. Zwei 18 und 20 Jahre alte Verdächtig­e sitzen in Untersuchu­ngshaft.

In Chemnitz musste die Polizei eine selbst ernannte „Bürgerwehr“stoppen, die Ausländer bedroht haben soll. Die Beamten nahmen am Freitagabe­nd nach einer Demonstrat­ion der rechtspopu­listischen Initiative Pro Chemnitz mehrere Mitglieder der „Bürgerwehr“fest. Diese hatten demnach eine feiernde Gruppe aus Deutschen, Iranern und Pakistaner­n eingekreis­t und deren Ausweise verlangt. Ein Iraner erlitt eine Platzwunde am Kopf. Gegen einige der mutmaßlich­en Täter wurde Haftbefehl erlassen. (dpa)

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Teilnehmer einer rechtsgeri­chteten Demonstrat­ion am Sonntag in Köthen. Foto: dpa

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