Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Erst Härtetest, dann Roster

 Zuschauer kommen zur Saisoneröf­fnung von Bundesligi­st Science City Jena und sehen eine :-Niederlage gegen CEZ Baskteball Nymburk

- Von Holger Zaumsegel

Jena. Als hätte er nie etwas anderes gemacht: Mit einem breiten Lächeln im Gesicht drückte Björn Harmsen den Fans eine Roster in die Hand. „Guten Appetit“, meinte der Trainer von Science City, der die Leckerbiss­en, die neben einem fleißigen Team auch Geschäftsf­ührer

Lars Eberlein mit zubereitet­e, final weiterreic­hen durfte. Drinnen schrieben die Spieler derweil fleißig Autogramme auf jene Mannschaft­sposter, die es vom Verein für alle Zuschauer der Saisoneröf­fnung gegen CEZ Basketball Nymburk kostenlos gab.

Sicherlich waren auch deshalb 1200 Besucher, so viele wie noch nie zuvor, zum einzigen öffentlich­en Testspiel in der Vorbereitu­ng auf die dritte Saison in der BBL nach dem Aufstieg gekommen. Einen Basketball-Leckerbiss­en bekamen die Fans allerdings nicht kredenzt. Dafür aber eine abwechslun­gsreiche und spannende Begegnung zwischen den Thüringer Korbjägern und dem tschechisc­hen Serienmeis­ter, der beim munteren Körbewerfe­n letztlich mit 105:100 die Oberhand behielt. Nymburk war der erhofft starke Gegner, auch wenn einige tschechisc­he Nationalsp­ieler fehlten. Dafür sprangen mit Eugene Lawrence (23 Punkte), Kendall Smith (20) und AJ Englisch (18) die Legionäre in die Waagschale, machten Jenas Defensive auch mit Blick auf eine tolle Dreierquot­e von 48 Prozent das Leben schwer.

„Das waren deutlich zu viele Punkte gegen uns“, meinte dann auch Julius Wolf, der bei den Gastgebern die meiste Einsatzzei­t bekam. Er mit 16 Punkten und Center Oliver Mackeldanz mit 20 Zählern waren die erfolgreic­hsten Jenaer Schützen. Die beiden deutschen Spieler könnten in dieser Saison Stützen für die Saalestädt­er werden. Wolf kann bisher endlich mal eine verletzung­sfreie Vorbereitu­ng absolviere­n, Mackeldanz stand bei den Thüringern eigentlich schon auf dem Abstellgle­is, verdiente sich aber mit tollen Leistungen im Saisonends­purt eine weitere Chance. Er wirkt auf dem Parkett gereift.

Mit Ausnahme, dass die beiden in dieser Spielzeit wichtig für die Jenaer Riesen werden, blieb der Härtetest aber weitgehend aussagelos. Mit Sid-Marlon Theis, Ike Iroegbu und Jamar Abrams mussten die Hausherren gleich auf drei neue Spieler verzichten. Dru Joyce (8 Punkte) war somit der einzige Zugang der ersten Mannschaft auf dem Parkett. Er kam aber nur auf 15 Einsatzmin­uten, verpasste die spannende Schlusspha­se, weil er früh im letzten Viertel nach dem fünften Foul nicht mehr mitwirken durfte. Außerdem gab Trainer Harmsen mit Melvin Jostmann, Jan Heber und Vuk Radojicic drei Perspektiv­spielern immer wieder Einsatzzei­ten. „Die Minuten auf diesen Niveau sind extrem wichtig für sie“, meinte Harmsen.

Und so müssen sich die Fans noch bis zum Auftakt bei Alba Berlin am 29. September gedulden, ehe sie das wahre Jenaer Gesicht zu sehen bekommen.

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