Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Flower-Power und Blutige Erdbeeren im Kunstkreis
Thüringer Folkbarde Schierneck rockt den Saal
Bad Blankenburg. Ein Hauch der „wilden 70er“mit FlowerPower und dem legendärem Soundtrack aus dem Kultfilm „Blutige Erdbeeren“wehte Freitagnacht durch den Saal des Bad Blankenburger Kunstkreises. Andreas Schierneck nahm seine Zuhörer mit in die Klangwelt harmonischen Gitarrenspiels. In seiner One-Man-Show präsentierte er ein explosives Musikfeuerwerk.
Da wurde gerockt und in die Tasten gehauen, dass einem der Sound nur so um die Ohren flog. Schierneck singt den Rock‘n‘Roll genauso überzeugend wie zarte Rock- und PopBalladen, die er mit seinen Gitarren und der Mundharmonika meisterhaft begleitet. Ein Entertainer, der mit seinem Publikum spielt, die Facetten einer guten Show beherrscht, mal als Clown, leise oder laut, die perfekte Imitation ebenso herauskitzelt wie die Kunst, jedem Evergreen seinen eigenen Stempel aufzudrücken.
Er erzählte amüsante Geschichten aus seinem bewegten Musikerleben. Von der Freundschaft zu einem Bluesmusiker, dem gebürtigen Schotten John Kirkbride und vom Weggefährten, der Rock-Ikone Klaus Renft. Auf Wunsch gibt der Thüringer Folkbarde nach der Pause auch Songs der legendären Ostband zum Besten. Irgendwann erklingt am Klavier John Lennons „Imagine“. Die dunkle Melodie verklingt im Gehör, sie ruht im Gedächtnis. Und zum ersten Mal spielte er in einem Konzert „Chicago“von Graham Nash. „Tolles Konzert, cooler Typ“, findet Yvonne Ernst und auch Michael Busch spricht von einem „total entspanntem Erlebnis, wie im eigenen Wohnzimmer“.
Doch der Auftritt verläuft anders als sonst. Mitten im Konzert hört der Sänger auf zu singen, lächelt verschmitzt und drückt sein Mikrofon einem Mitglied vom gastgebenden Verein in die Hand. Spontan hielt der vor den Gästen mit aufgeregter Stimme und feuchten Händen unter dem tosenden Beifall der Besucher um die Hand seiner Freundin an. Nach einem Augenblick der Überraschung sagte diese dann „Ja“. Unter lang anhaltendem begeistertem Applaus und mehreren Zugaben ging kurz vor dem Tageswechsel die musikalische Rückblende zu Ende. Eine Neuauflage steht noch nicht fest. Aber wiederkommen will er ganz sicher.