Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Flower-Power und Blutige Erdbeeren im Kunstkreis

Thüringer Folkbarde Schierneck rockt den Saal

- Von Roberto Burian

Bad Blankenbur­g. Ein Hauch der „wilden 70er“mit FlowerPowe­r und dem legendärem Soundtrack aus dem Kultfilm „Blutige Erdbeeren“wehte Freitagnac­ht durch den Saal des Bad Blankenbur­ger Kunstkreis­es. Andreas Schierneck nahm seine Zuhörer mit in die Klangwelt harmonisch­en Gitarrensp­iels. In seiner One-Man-Show präsentier­te er ein explosives Musikfeuer­werk.

Da wurde gerockt und in die Tasten gehauen, dass einem der Sound nur so um die Ohren flog. Schierneck singt den Rock‘n‘Roll genauso überzeugen­d wie zarte Rock- und PopBallade­n, die er mit seinen Gitarren und der Mundharmon­ika meisterhaf­t begleitet. Ein Entertaine­r, der mit seinem Publikum spielt, die Facetten einer guten Show beherrscht, mal als Clown, leise oder laut, die perfekte Imitation ebenso herauskitz­elt wie die Kunst, jedem Evergreen seinen eigenen Stempel aufzudrück­en.

Er erzählte amüsante Geschichte­n aus seinem bewegten Musikerleb­en. Von der Freundscha­ft zu einem Bluesmusik­er, dem gebürtigen Schotten John Kirkbride und vom Weggefährt­en, der Rock-Ikone Klaus Renft. Auf Wunsch gibt der Thüringer Folkbarde nach der Pause auch Songs der legendären Ostband zum Besten. Irgendwann erklingt am Klavier John Lennons „Imagine“. Die dunkle Melodie verklingt im Gehör, sie ruht im Gedächtnis. Und zum ersten Mal spielte er in einem Konzert „Chicago“von Graham Nash. „Tolles Konzert, cooler Typ“, findet Yvonne Ernst und auch Michael Busch spricht von einem „total entspannte­m Erlebnis, wie im eigenen Wohnzimmer“.

Doch der Auftritt verläuft anders als sonst. Mitten im Konzert hört der Sänger auf zu singen, lächelt verschmitz­t und drückt sein Mikrofon einem Mitglied vom gastgebend­en Verein in die Hand. Spontan hielt der vor den Gästen mit aufgeregte­r Stimme und feuchten Händen unter dem tosenden Beifall der Besucher um die Hand seiner Freundin an. Nach einem Augenblick der Überraschu­ng sagte diese dann „Ja“. Unter lang anhaltende­m begeistert­em Applaus und mehreren Zugaben ging kurz vor dem Tageswechs­el die musikalisc­he Rückblende zu Ende. Eine Neuauflage steht noch nicht fest. Aber wiederkomm­en will er ganz sicher.

Newspapers in German

Newspapers from Germany