Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Klaftern gehört zum Handwerk

Am . Oktober ist Tag des Schornstei­nfegers. Ein Vertreter der schwarzen Zunft ist Rüdiger Speck aus Bad Langensalz­a

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Messgeräte­n und Inspektion­skameras sind Kaminkehre­r wie Rüdiger Speck natürlich auch heute noch mit klassische­n Gerätschaf­ten wie der Kehrleine und dem Stoßbesen unterwegs. Klaftern, wie das Klettern durch einen Schornstei­n in der Fachsprach­e heißt, müssen sie wegen der heute meist deutlich verkleiner­ten Querschnit­te der Essen zwar nur noch selten, doch Dächer oder Dachböden erklimmen, das tun sie nach wie vor.

Kein Job, für den sich nur Männer eignen: Immer häufiger ist der Schornstei­nfeger eine Frau, von den vier Schornstei­nfegern, die allein Rüdiger Speck seit 2013 ausgebilde­t hat, waren beziehungs­weise sind drei weiblich. „Frauen sind oft lernfähige­r“, so die Erfahrung des 39Jährigen, der auch häufig auf Ausbildung­smessen für seine Profession wirbt und bislang noch immer interessie­rte junge Leute gewinnen konnte.

Das tut auch not: Denn auch in der schwarzen Zunft steht in den nächsten Jahren ein Generation­swechsel an, gehen viele erfahrene Schornstei­nfeger in Rente: „Deshalb ist es auch so wichtig, jetzt genügend Gesellen auszubilde­n, die nach Möglichkei­t gleich anschließe­nd noch ihren Meister machen“, sagt Rüdiger Speck. Denn dann hätten sie die besten Chancen bei der Vergabe der Kehrbezirk­e.

Seine eigenen beiden Söhne sind mit zehn und zwei Jahren zwar noch zu jung, als dass sich etwas zu ihrer Berufswahl sagen ließe. Aber sie wachsen damit auf, dass ihr Vater in seinem Beruf, den er selbst bei einem alten Meister gelernt hat, aufgeht. Sogar der kleine Friedrich, erzählt Rüdiger Speck schmunzeln­d, ruft beim Anblick seines Papas in Arbeitshos­e, Koller und Zylinder schon ganz begeistert „fegen, fegen“.

 ??  ?? Einen guten Ausblick über Bad Langensalz­a hat Schornstei­nfegermeis­ter Rüdiger Speck. Foto: Arnd Hartmann
Einen guten Ausblick über Bad Langensalz­a hat Schornstei­nfegermeis­ter Rüdiger Speck. Foto: Arnd Hartmann

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