Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Letzte Ruhestätte unter einem Baum im Hain
Rudolstadt will eine Fläche als Waldfriedhof ausweisen
Ausschüssen und am 8. November im Stadtrat darüber abgestimmt werden. Inhalt des Beschlusses: Der Stadtrat ermächtigt den Bürgermeister, beim Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt als der zuständigen Stelle nach dem Thüringer Bestattungsgesetz die Ausweisung eines Waldfriedhofes zu beantragen.
Begründet wird dieser Schritt unter anderem mit einer grundlegenden Veränderung des Bestattungsverhaltens. „Viele Angehörige wollen oder können Grabanlagen im herkömmlichen Sinn nicht mehr unterhalten. Ein Trend zu naturbelassenen Friedhöfen bzw. Grabarten ist zu verzeichnen. Die Friedhofsträger folgen diesen Wünschen seit Jahren durch ein erweitertes Angebot an Bestattungsmöglichkeiten“, so die Beschlussvorlage.
Möglich wurde die Einrichtung eines Waldfriedhofes mit der Änderung des Thüringer Bestattungsgesetzes vom 22. November 2016. Damit besteht nun die Möglichkeit, Friedhöfe auf Forstflächen anzulegen. Kritik gab es unter anderem von den Bestattern.
Trend zu naturbelassenen Friedhöfen
Die Stadt Rudolstadt als Trägerin beabsichtigt, in Zusammenarbeit mit dem Thüringenforst auf den Flächen des Forstes im Waldbezirk Hain (Teilfläche Parzelle 10/1) einen Waldfriedhof anzulegen.
Zur Errichtung und Betreibung des Waldfriedhofes soll eine selbstständige Verwaltungshelferin eingesetzt werden. Alle hoheitlichen Aufgaben verbleiben bei der Friedhofsträgerin. Die Bestimmungen des Thüringer Bestattungsgesetzes sind Grundlage der Betreibung.
Der Waldfriedhof soll sowohl örtliche als auch überörtliche Funktionen haben, heißt es. Sowohl Bürger der Stadt als auch Bürger aus anderen Regionen können sich hier bestatten lassen.