Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Die Folterwerkzeuge des Mittelalters
Vorbereitungen für Ausstellung auf Burg Greifenstein – Andreas Munsche ist jetzt der Chef der Greifensteinfreunde
Bad Blankenburg. „Willkommen auf der Burg Greifenstein“, sagt Andreas Munsche. Er begrüßt mit drei seiner Vorstandskollegen polnische Gäste hoch über Bad Blankenburg.
Der neue Vorsitzende des Vereins der Greifensteinfreunde hat den Staffelstab vom langjährigen Chef Dieter Krause übernommen. Der ist seit über 40 Jahren aktiv im Verein tätig und ist mit seinem enormen Fachwissen über die Geschichte der Burg sowie der Stadt Bad Blankenburg eine große Bereicherung bei der Pflege des kulturellen Erbes in der Fröbelstadt. Wie das Leben so spielt, erblickte er am 16. März 1942, 4.30 Uhr, auf dem Wahrzeichen der Stadt das Licht der Welt. Eltern und Großeltern wohnten dort als Betreiber der „Burgschänke“.
„Viele aus dem Verein haben ein langes, liebevolles, bis in die Kindertage zurückreichendes Verhältnis zur Burg und sind verwandtschaftlich oder freundschaftlich mit ihr verbunden”, weiß Krause um die Motivation seiner Vorstandskollegen.
Am 3. Juli 1965 war der heute 76-Jährige eines der Gründungsmitglieder des Freundeskreises Burgruine Greifenstein und wurde acht Monate später zum Vorsitzenden der GreifensteinFreunde gewählt. Ende 1968 gab er den Vorsitz aus persönlichen Gründen ab. Elf Jahre später wurde er erneut zum Chef gewählt. Gleiches traf dann nach der Wende zu, als am 1. Dezember 1990 der Verein Greifensteinfreunde Bad Blankenburg ins Leben gerufen wurde. Vieles hat sich seitdem zugetragen, manches kann man im seit 1992 erscheinenden Greifenstein-Boten nachlesen, dessen Redaktionsmitglied er ist.
Doch zurück zu den eingangs erwähnten Gästen aus Polen. Zbigniew Perzyna und Kamila Gierko wollen demnächst auf der Burg eine Ausstellung zu mittelalterlichen Folterwerkzeugen präsentieren. Die gab es hier schon einmal und stieß auf großes Interesse. Die rund 70 Exponate sollen Anfang des kommenden Jahres einen Einblick in ein dunkles Kapitel der Geschichte geben. Rund um den Globus und in 20 Ländern Europas habe man die Ausstellung bereits gezeigt, sagt der Chef.
Am kommenden Mittwoch will sich Andreas Munsche offiziell bei der Sitzung des Stadtrates vorstellen. Die engagierten Ehrenamtler würden sich freuen, wenn möglichst viele die Burg besuchen und mit Spenden oder helfenden Händen mit dafür sorgen könnten, dass das Bad Blankenburger Wahrzeichen auch weiterhin ein beliebtes Ausflugziel bleibt. Dabei äußern sich die „Greifensteiner“sehr positiv über die neuen Falkner. „Das passt, die beiden machen ihre Sache sehr gut und haben auch immer neue Ideen. Und junge Leute, die sich engagieren möchten, sind im Verein immer willkommen“, sagt der 57-Jährige.