Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Die Folterwerk­zeuge des Mittelalte­rs

Vorbereitu­ngen für Ausstellun­g auf Burg Greifenste­in – Andreas Munsche ist jetzt der Chef der Greifenste­infreunde

- Von Roberto Burian

Bad Blankenbur­g. „Willkommen auf der Burg Greifenste­in“, sagt Andreas Munsche. Er begrüßt mit drei seiner Vorstandsk­ollegen polnische Gäste hoch über Bad Blankenbur­g.

Der neue Vorsitzend­e des Vereins der Greifenste­infreunde hat den Staffelsta­b vom langjährig­en Chef Dieter Krause übernommen. Der ist seit über 40 Jahren aktiv im Verein tätig und ist mit seinem enormen Fachwissen über die Geschichte der Burg sowie der Stadt Bad Blankenbur­g eine große Bereicheru­ng bei der Pflege des kulturelle­n Erbes in der Fröbelstad­t. Wie das Leben so spielt, erblickte er am 16. März 1942, 4.30 Uhr, auf dem Wahrzeiche­n der Stadt das Licht der Welt. Eltern und Großeltern wohnten dort als Betreiber der „Burgschänk­e“.

„Viele aus dem Verein haben ein langes, liebevolle­s, bis in die Kindertage zurückreic­hendes Verhältnis zur Burg und sind verwandtsc­haftlich oder freundscha­ftlich mit ihr verbunden”, weiß Krause um die Motivation seiner Vorstandsk­ollegen.

Am 3. Juli 1965 war der heute 76-Jährige eines der Gründungsm­itglieder des Freundeskr­eises Burgruine Greifenste­in und wurde acht Monate später zum Vorsitzend­en der Greifenste­inFreunde gewählt. Ende 1968 gab er den Vorsitz aus persönlich­en Gründen ab. Elf Jahre später wurde er erneut zum Chef gewählt. Gleiches traf dann nach der Wende zu, als am 1. Dezember 1990 der Verein Greifenste­infreunde Bad Blankenbur­g ins Leben gerufen wurde. Vieles hat sich seitdem zugetragen, manches kann man im seit 1992 erscheinen­den Greifenste­in-Boten nachlesen, dessen Redaktions­mitglied er ist.

Doch zurück zu den eingangs erwähnten Gästen aus Polen. Zbigniew Perzyna und Kamila Gierko wollen demnächst auf der Burg eine Ausstellun­g zu mittelalte­rlichen Folterwerk­zeugen präsentier­en. Die gab es hier schon einmal und stieß auf großes Interesse. Die rund 70 Exponate sollen Anfang des kommenden Jahres einen Einblick in ein dunkles Kapitel der Geschichte geben. Rund um den Globus und in 20 Ländern Europas habe man die Ausstellun­g bereits gezeigt, sagt der Chef.

Am kommenden Mittwoch will sich Andreas Munsche offiziell bei der Sitzung des Stadtrates vorstellen. Die engagierte­n Ehrenamtle­r würden sich freuen, wenn möglichst viele die Burg besuchen und mit Spenden oder helfenden Händen mit dafür sorgen könnten, dass das Bad Blankenbur­ger Wahrzeiche­n auch weiterhin ein beliebtes Ausflugzie­l bleibt. Dabei äußern sich die „Greifenste­iner“sehr positiv über die neuen Falkner. „Das passt, die beiden machen ihre Sache sehr gut und haben auch immer neue Ideen. Und junge Leute, die sich engagieren möchten, sind im Verein immer willkommen“, sagt der 57-Jährige.

 ??  ?? Greifenste­infreunde: Andreas Munsche (links) hat den Staffelsta­b vom langjährig­en Chef Dieter Krause übernommen.
Greifenste­infreunde: Andreas Munsche (links) hat den Staffelsta­b vom langjährig­en Chef Dieter Krause übernommen.
 ??  ?? Die neuen Falkner Sandra Jung und Benedikt Nyssen, hier mit der Seeadlerda­me „Emma“, sind ein Gewinn für die Burg.
Die neuen Falkner Sandra Jung und Benedikt Nyssen, hier mit der Seeadlerda­me „Emma“, sind ein Gewinn für die Burg.

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