Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)
Teurer Zaun gegen Wildtiere
Wildschweine verwüsten in Serba regelmäßig den Sportplatz. Damit soll jetzt bald Schluss sein
„Der Maschendrahtzaun hält die Wildschweine nicht auf“, sagt Rüdiger Martin, Vorsitzender des Sportvereins Klengel/Serba 09. Er steht auf dem Sportplatz, der gerade erneut von den fleißigen Fußballern des Vereins geflickt wurde. Der Fußball- und der Trainingsplatz daneben litten die letzten Wochen. Immer wieder tauchten Wildschweine auf, die den gepflegten Rasen aufwühlten und riesige Erdbrocken hinterließen.
Stromzaun hält Wildschweine nicht auf
Jahrelang blieb es ruhig um den Fußballplatz, der direkt neben einem Waldstück liegt. Vor drei Wochen wühlten Wildschweine dann den Platz um und hinterließen ein riesiges Chaos. Statt Fußballtraining mussten die Sportler erst einmal den Platz wieder in Ordnung bringen und die Grasnarbe wieder so herrichten, dass ein Training überhaupt wieder möglich war.
Die Ruhe hielt jedoch nicht lange. „Letzte Woche waren die Wildschweine wieder hier und haben den hinteren Teil des Fußballplatzes erneut aufgewühlt“, sagt Rüdiger Martin, der vor Löchern steht, die noch geflickt werden müssen. „Eigentlich wollen wir jetzt warten bis zum Saisonbeginn und dann einmal alles in Ordnung bringen. Es kann ja nicht sein, dass die Vereinsmitglieder ständig den Rasen flicken, nur damit er kurze Zeit später wieder zerstört ist“, sagt Martin weiter.
Es gibt zwar bereits einen Zaun, der einen Teil zum Wald hin abgrenzt, dabei handelt es sich jedoch nur um einen Maschendrahtzaun. Es wurde bereits versucht, den Zaun mit einer sogenannten Stromlitze zu verstärken. Aber auch das hält die Wildschweine nicht ab.
Zusätzlich habe man Duftstoffe am Zaun angebracht. Gebracht hat das bisher allerdings ebenso wenig. Grund für den plötzlichen Überfall auf den Fußballplatz soll das fehlende Nahrungsangebot sein. Die Wildschweine würden nun auch woanders nach Essbarem suchen. Die Wildschweine durch Jäger töten zu lassen, soll allerdings keine Alternative sein. Auf dem Sportplatz wäre ein Abschuss der Tiere ohnehin nicht möglich.
Sportverein hofft auf finanzielle Unterstützung
„Auf der Litze läuft nur Schwachstrom. Das hat den Schweinen wohl nichts ausgemacht. Die sind trotzdem untendrunter durch“, sagt der Vorsitzende. Deswegen sollen jetzt härtere Geschütze aufgefahren werden. Ein stabilerer Zaun aus Eisen soll her, um den Wildschweinen Einhalt zu gebieten. Die Vereinsmitglieder haben den Platz ausgemessen und erste Recherchen im Internet angestellt. Insgesamt müssten 350 bis 400 Meter des Platzes eingezäunt werden, damit die Wildschweine nicht direkt aus dem Wald Zugang zum Rasen hätten.
Man müsse um die 12.000 bis 15.000 Euro einplanen, wenn man einen wildschweinsicheren Zaun will. Allerdings wolle man sich bei einem lokalen Anbieter aus dem Landkreis beraten lassen und schauen, was alles in Eigenleistung gemacht werden kann, um ein paar Euro zu sparen. Außerdem hofft der Verein auf die Unterstützung von Sponsoren und auf andere Spendengelder.
„Ich hoffe sehr, dass das klappt. Sonst muss der Sportbetrieb geschlossen werden. Was einmal kaputt ist, kommt auch nicht mehr in Betrieb“, sagt Martin. Dennoch ist er optimistisch, dass dem Sportverein und den Fußballern dauerhaft geholfen werden kann.
Eigentlich war für kommendes Jahr eine andere große Anschaffung geplant: Der Sportplatz soll neue Flutlichter bekommen, sowie sollen Betonmasten ausgetauscht werden. Kostenpunkt 86.000 Euro. Ob das dann noch drin ist, wird sich zeigen.