Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)
Brandruine steht weiterhin: Was passiert mit Netto in Kahla?
Vor knapp einem Jahr brannte der Discounter in Kahla fast vollständig nieder. Das sagt das Unternehmen zum Abriss
Eine Ruine zeugt weiterhin vom Großbrand vor knapp einem Jahr. An einem Sonntagmorgen am 26. März 2023 ging der NettoMarkt in Kahla in Flammen auf und wurde fast vollständig zerstört. Seitdem scheint sich wenig zu tun – und Bürger stören sich nun an der Ruine.
Wiedererrichtung der Filiale ist geplant
Bürgermeister Jan Schönfeld (parteilos) sagt, die Stadt habe für das Areal „keine Handhabe“, da es Privatgrund ist, der abgesperrt ist. „Wir versuchen, im Gespräch mit Netto zu bleiben und wollen, dass es nicht schlimmer wird.“
Eine Sprecherin des Discounters sagt auf Nachfrage, die Wiedererrichtung
der Filiale in der Christian-Eckardt-Straße ist geplant und befindet sich in Abstimmung mit dem Saale-Holzland-Kreis. Einen genauen Zeitpunkt für den Abriss und den Neubau könne sie aber nicht nennen. Netto zog im Oktober 2023 wieder an den früheren Standort in der Franz-LehmannStraße im Neubaugebiet zurück, was insbesondere die älteren Bewohner des Neubaugebiets und die Schüler des nahen Gymnasiums und der Regelschule freut.
Schließung hatte einst einigen Unmut hervorgerufen
Die Schließung im Jahr 2018 hatte einigen Unmut hervorgerufen, da der Weg zur Eckardt-Straße unweit länger und beschwerlicher ist durch den Berg. Der Discounter wollte sich allerdings vergrößern.
Ob die Zwischenlösung auf 600 Quadratmetern nun ausreichend ist, beantwortet die Unternehmenssprecherin nicht direkt. Vielmehr ist die Rede davon, dass Netto weiterhin eine günstige und attraktive Nahversorgung in Kahla biete und 5000 Artikel im Angebot habe.
Die Kriminalpolizei ermittelte zur Brandursache und ging von fahrlässiger Brandstiftung aus. Im Mai 2023 wurde nach Zeugenhinweisen sogar per MDR-Sendung „Kripo live“gesucht. Wie ein Polizeisprecher sagt, konnten allerdings bislang kein Tatverdächtiger gefasst werden. Der Sachschaden des Brandes wurde damals auf 750.000 Euro geschätzt.