Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)
Ungewöhnlicher Kran-Einsatz mitten im Wald
Tonnenschwere Bauteile sind bei Tautenburg transportiert worden
Mitten in einem Waldstück nahe Tautenburg war am Mittwochvormittag ein Kran im Einsatz. Der Auftrag für das Gefährt der Schwerlast Weise GmbH: drei tonnenschwere Bauteile, die zuvor per Lkw in den Wald gebracht wurden, an den vorgesehenen Platz heben. Die zwölf Meter lange und drei Meter breite Schieberkammer sowie die beiden Wasserkammern werden künftig den neuen Hochbehälter bilden, der etwa 300 Menschen in der Gemeinde Tautenburg mit Trinkwasser versorgt.
Der Zweckverband Jenawasser baut den neuen Hochbehälter in dem Eulengeschrei genannten Waldstück, weil der alte am Schlossberg sanierungsbedürftig und inzwischen auch zu klein ist. Ein Neubau am gleichen Ort sei aus verschiedenen Gründen nicht möglich gewesen.
Für die Menschen in Tautenburg wird sich durch den neuen Hochbehälter nicht viel ändern: Das Trinkwasser kommt weiterhin aus Rockau, wird zwischengespeichert und an die Haushalte verteilt. Die Zusammensetzung des Trinkwassers und der Wasserdruck bleiben unverändert, teilt Jenawasser mit.
Fertigteile aus Kunststoff
Wie Jens Lehmann, der für die Stadtwerke Jena Netze das Bauprojekt überwacht, sagt, setzt der Zweckverband Jenawasser in Tautenburg erstmals für einen Hochbehälter auf Fertigteile aus Kunststoff.
„Der Bau geht schneller und ist um ein Drittel kostengünstiger als die Variante aus Stahlbeton“, sagt Lehmann. Die Langzeiterfahrung müsse zeigen, wie sich der Kunststoff-Hochbehälter im Vergleich zur vorherigen Variante bewährt. Hochbehälter aus Stahlbeton haben mitunter eine Lebensdauer von über 100 Jahren.
Insgesamt investiert Jenawasser für den Hochbehälter und die 2,7 Kilometer neu verlegten Trinkwasserleitungen circa 1,5 Millionen Euro. Die Bauarbeiten sollen im Juni abgeschlossen sein.