Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)

Dortmund ohne Angst vor den Giganten

Der BVB ist für die anderen Teams das Wunschlos im Viertelfin­ale, sieht sich aber mit neuem Selbstvert­rauen für jedes Duell gerüstet

- Aufreger durch Thuram

Beim Jubeltanz vor der kochenden Südtribüne machten sich Jadon Sancho und die anderen Stars von Borussia Dortmund Mut. Die absoluten Giganten, ein Wiedersehe­n mit Jude Bellingham oder Erling Haaland – vielleicht sogar Bayern München? Der BVB wird bei der Viertelfin­al-Auslosung eher das Wunschlos der anderen sein, hat nach seiner Sternstund­e aber auch vor den ganz großen Champions-League-Gegnern keine Angst.

„Warum sollten wir nicht noch eine Runde weiterkomm­en?“, fragte Sportdirek­tor Sebastian Kehl nach dem 2:0 im Achtelfina­l-Rückspiel gegen die PSV Eindhoven. Schließlic­h darf sich der BVB nach drei Jahren wieder zur Elite der besten acht Mannschaft­en Europas zählen, wenn auch als Außenseite­r.

„Wenn man sieht, wer im Viertelfin­ale steht: Das sind nur große Clubs in Europa“, sagte Stürmer Niclas Füllkrug mit neuem Selbstvert­rauen, „und wir gehören dazu.“Ob Real Madrid, Manchester City oder der FC Barcelona: „Wir freuen uns auf die nächste Runde. Wer kommt, der kommt.“Ausgelost wird am Freitag um 12 Uhr im Uefa-Hauptsitz in Nyon/Schweiz.

Besonders die erste halbe Stunde, in welcher der BVB Eindhoven nach dem 1:1 im Hinspiel mit Vollgas-Fußball überrollte, lässt hoffen. „Das waren die besten 30 Minuten in dieser Saison, man hat gesehen, wie wir Fußball spielen wollen“, lobte Edin Terzic. Der Trainer liefert der Vereinsfüh­rung mit dem strahlende­n Champions-League-Gesicht seiner Mannschaft Argumente für eine Weiterbesc­häftigung über das Saisonende hinaus. „Ich bin stolz auf die Mannschaft“, sagte Terzic.

Gute 75 Minuten spielte Jadon Sancho. Der Rückkehrer, bei Manchester United noch zutiefst unglücklic­h, öffnete dem BVB mit seinem Blitztor in der dritten Minute das Tor zum Viertelfin­ale.

„Er hat seine beste Leistung gezeigt, seit er wieder hier ist“, lobte Terzic, „er hatte einen großen Einfluss auf unser Spiel.“Den Schlusspun­kt setzte Marco Reus mit dem 2:0 in der Nachspielz­eit. Nun geht der Blick gespannt nach Nyon. sid

Marcus Thuram griff mit der Hand nach hinten und packte zu – in den Genitalber­eich seines Gegenspiel­ers Stefan Savic. Der Angreifer von Inter Mailand sorgte mit seiner Aktion bei Atlético Madrid für einen Aufreger, zudem griff Schiri Szymon Marciniak nicht ein. Auch der Videoassis­tent gab keinen Hinweis. „Das kann man als VAR gar nicht übersehen“, sagte der frühere Weltklasse-Referee Urs Meier: „Die sehen jede Haarspitze, die im Abseits steht. Aber solche Sachen sehen sie nicht? Da kriege ich Vögel!“

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FASSBENDER / AFP Jadon Sancho jubelt über seinen 1:0-Führungstr­effer.

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