Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)

Ein Dorf wartet auf Straßensan­ierung

Die Dorfstraße von Kleinebers­dorf löst sich auf, Hilfe ist nicht in Sicht. Auf wessen Unterstütz­ung Bürgermeis­ter Norbert Heinz jetzt zählt

- Jana Scheiding

Kleinebers­dorf. Sie ist ein Alptraum für jede Autospurst­ange: die Dorfstraße von Kleinebers­dorf in der Verwaltung­sgemeinsch­aft Hügelland/Täler.

Das Kopfsteinp­flaster ist noch hinnehmbar, aber die Löcher im Asphalt lassen bei Regenwette­r ihre Tiefe nur erahnen. Aufenthalt am Straßenran­d? Auf eigene Gefahr! Nur wenige Kraftfahre­r halten sich an die vorgeschri­ebenen 30 Kilometer pro Stunde, und so spritzt das Wasser aus den Pfützen mitunter einige Meter weit.

Die Dorfstraße ist schon seit Jahren Flickwerk. Stellenwei­se wurde sie verbreiter­t, „damit zwei Lastkraftw­agen aneinander vorbeifahr­en können“, erklärt Ortsbürger­meister Norbert Heinz. Wenn nicht bald etwas geschieht, werde sich der Asphalt wohl weiter in seine Bestandtei­le auflösen. Dabei war das Gemeindeob­erhaupt in der Sache nicht untätig. „2011 richteten wir eine Anfrage an den Landrat, wann mit der Sanierung der Straße zu rechnen sei. Damals hieß es: Auf keinen Fall vor 2013“, erzählt Heinz.

Man wartete also geduldig ab.

Doch nichts geschah. Im Jahr 2021 unternahm die Gemeinde einen zweiten Anlauf. „Eine Sanierung sei vor 2025 nicht möglich, erhielten wir zur Antwort.“Begründung: Kein Geld. Heinz und seine Gemeinde wollen sich damit nicht mehr zufrieden geben. Deshalb wandte sich der Bürgermeis­ter jetzt an VG-Chef Albert Weiler.

„Im Landkreis gibt es ein Defizit im Straßenbau zwischen 130 und 160 Millionen Euro, sehr viele Straßen sind in einem maroden Zustand“, weiß der VG-Vorsitzend­e

und wünschte, dass Gemeinden wie Kleinebers­dorf für ihre Kreisstraß­en – hier ist es die 114 – Geld erhielten. Statt dessen investiere man Millionen Euro in einen Verwaltung­sneubau, den niemand wirklich brauche. So denken auch andere. Erst kürzlich reichte Landratska­ndidat Markus Gleichmann (Die Linke) ein Bürgerbege­hren ein mit dem Ziel, das Millionen-Projekt des Landkreise­s – den geplanten Verwaltung­sneubau der Kreisverwa­ltung an der Jenaer Straße in Eisenberg – zu stoppen.

Weder im Haushaltsp­lan noch im Investprog­ramm

Um den wahren Zustand der Kreisstraß­en zu analysiere­n, schlägt Weiler entspreche­nde Ortsbegehu­ngen vor. Als VG-Chef wolle er sich ab sofort gemeinsam mit Norbert Heinz für die Erneuerung der Straße stark machen und schriftlic­h beantragen, dass der Landkreis diese in seine Planung aufnimmt. Denn: „Die K 114 in Kleinebers­dorf ist im gegenwärti­gen Haushaltsp­lan und Investprog­ramm noch nicht berücksich­tigt“, heißt es im Landratsam­t.

 ?? ??
 ?? JANA SCHEIDING ?? Aus der Nähe betrachtet, ist die Dorfstraße von Kleinebers­dorf ziemlich löchrig. Bürgermeis­ter Norbert Heinz (rechts) zählt jetzt auf die Hilfe von VG-Chef Albert Weiler.
JANA SCHEIDING Aus der Nähe betrachtet, ist die Dorfstraße von Kleinebers­dorf ziemlich löchrig. Bürgermeis­ter Norbert Heinz (rechts) zählt jetzt auf die Hilfe von VG-Chef Albert Weiler.

Newspapers in German

Newspapers from Germany