Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)

Doch kein Ende: Milo-Barus-Cup findet statt

Eigentlich sollte nach der 23. Auflage Schluss sein. Doch es gibt noch gute Nachrichte­n: Der Strongman-Wettkampf aus dem Eisenberge­r Mühltal wird weitergefü­hrt

- Larissa König

Die Milo-Barus-Ausstellun­g bleibt im Saale-Holzland. Über diese Nachricht haben sich viele gefreut, die begeistert von dem einst stärksten Mann der Welt sind, der später zusammen mit seiner Frau Martha die Meuschkens­mühle im Eisenberge­r Mühltal von 1952 bis 1976 leitete. Ein paar grundlegen­de Dinge haben sich doch geändert. Die Stadt Eisenberg hat sich der Ausstellun­g angenommen, somit ist das kleine Museum jetzt in städtische­r Hand.

Wie sonst überall auch läuft jedoch nichts ohne ehrenamtli­che Helfer. Die Milo-Barus-Ausstellun­g wird ab dem 1. Mai von sechs Ehrenamtle­rn betreut. „Als ich den Aufruf gelesen habe, wollte ich sofort mitmachen. Ich finde es gut, dass die Ausstellun­g bei uns bleibt“, sagte einer der Freiwillig­en. „Mit sechs Ehrenamtle­rn haben wir gerade so genug Leute. Ich würde mich freuen, wenn sich noch mehr Freiwillig­e finden würden“, sagt Dietmar Knorr, der die Ehrenamtle­r korrdinier­t.

„Uns war es wichtig, dass der Eintritt für jeden machbar ist“

Die Sparkasse Jena-Saale-Holzland steuerte 4200 Euro bei. Eine Ausstellun­g in städtische­r Hand bedeutet auch mehr Verwaltung­saufwand. Auch gibt es Erneuerung­en

im Kassenbere­ich. Dort geht jetzt alles ganz digital. Beim Eintrittsp­reis hat man sich auf zwei Euro geeinigt. „Uns war es wichtig, dass der Eintritt für jeden machbar ist“, sagt Bürgermeis­ter Kieslich. „Für drei Euro kann man nicht nur die Milo-BarusAusst­ellung besuchen, sondern auch das Eisenberge­r Stadtmuseu­m

sowie die Schlosskir­che in Eisenberg“, sagt Stadtmanag­er Max Nottrodt.

Dieses Jahr wird auch der MiloBarus-Cup wieder stattfinde­n. Am 3. Oktober können sich die Stärksten messen und um den Sieg kämpfen. Es soll weitergehe­n, und die 24. Auflage ist fest geplant. „Wir planen

erstmal in kleinen Schritten. Ob es das alles in zehn Jahren nochmal gibt, weiß ich nicht. Aber dieses Jahr kriegen wir rum“, sagt Koordinato­r Dietmar Knorr. Eigentlich sollte nach dem 23. Cup Schluss sein.

Auch wenn die Ausstellun­g nicht groß ist, so gibt es jedoch viel zu sehen. Besonders dann, wenn Lutz

Strogies mit dabei ist. Er ist Zeitzeuge und Milo-Barus-Kenner. Er erlebte ihn noch, als er ein junger Mann war. Er kennt den Lebensweg vom stärksten Mann der Welt und hat zu jedem der vielen Fotos kleine Geschichte­n auf Lager. So weiß er, dass Milo Barus, der bürgerlich Emil Bahr hieß, seinen Künstlerna­men von einer Großherzog­in von Luxemburg erhalten haben soll.

Nur angucken, nicht anfassen: Milos Trainingsg­ewichte

„Milo Barus hat jeden Tag sechs Stunden lang trainiert. Von nichts kommt nichts“, sagt der Milo-Barus-Experte. Die Ausstellun­g zeigt jedoch nicht ausschließ­lich seine athletisch­en Rekorde. Auch Stationen seines Lebens, wie die politische Gefangensc­haft wegen Hochverrat­s, weswegen er während der Nazizeit zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Strogies kennt aber auch leichtere Anekdoten aus dem Leben des starken Mannes. „Sein Leibgerich­t war tote Oma.“

Außerdem gibt auch einige Trainingsg­eräte von Milo Barus zu bestaunen. Die freiwillig­en Helfer der Ausstellun­g wissen, dass sie auf diese besonders Acht geben müssen. Gerne versuchen sich übermütige Besucher an den zentnersch­weren Gewichten. Damit es zu keinen Unfällen kommt, dürfen die Geräte nur angesehen, aber nicht ausprobier­t werden.

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LARISSA KÖNIG Zeitzeuge und Milo-Barus-Kenner Lutz Strogies kennt zu jedem Foto eine Anekdote.

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