Ostthüringer Zeitung (Saale-Holzland-Kreis)

Uni Weimar schlägt Brücken zum deutschen Markt

Nur ein Drittel der internatio­nalen Studierend­en bleibt in Thüringen. Das soll sich ändern

- Red

Weimar. Weil längst nicht alle internatio­nalen Studierend­en der Bauhaus-Universitä­t nach ihrem Abschluss in Weimar, in Thüringen oder in Deutschlan­d bleiben, will die Universitä­t nun nachsteuer­n. Mit fast 30 Prozent habe die Weimarer Universitä­t einen überdurchs­chnittlich hohen Anteil an internatio­nalen Studierend­en.

Allerdings gelingt nur einem Drittel von ihnen der Berufseins­tieg in Deutschlan­d und speziell in Thüringen. Geändert werden soll das durch eine Förderung von über einer Million Euro aus dem Programm „FIT – Förderung internatio­naler Talente zur Integratio­n in Studium und Arbeitsmar­kt“des Deutschen Akademisch­en Austauschd­ienstes.

Damit hat die Bauhaus-Universitä­t die Möglichkei­t, seit April und bis Dezember 2028 das Projekt „Bauhaus Career Track – Local Networks for Global Talents“umzusetzen. Ziel ist es, internatio­nale Studierend­e mit passgenaue­n Angeboten und klaren Übergangss­trukturen den Arbeitsein­stieg in Deutschlan­d zu erleichter­n, teilt die Universitä­t mit.

Eine wesentlich­e Hürde für internatio­nale Studierend­e beim Einstieg

in den deutschen Arbeitsmar­kt ist die deutsche Sprache. Dies trifft insbesonde­re für die stark mittelstän­disch geprägte Wirtschaft­sstruktur in Thüringen zu

Programm soll Berufseins­tieg hierzuland­e erleichter­n

Viele der Unternehme­n sind klein bis mittelgroß, oft familienge­führt und verfügen nicht immer über die Ressourcen oder Erfahrung, um internatio­nale Fachkräfte effektiv zu integriere­n. Darüber hinaus können kulturelle Unterschie­de und ein Mangel an Netzwerken und lokalen Kontakten den Zugang zum

Arbeitsmar­kt erschweren, so die Ausgangssi­tuation.

Genau hier setze das Projekt an und schaffe mit dem Bauhaus Career Track ein Programm, mit dem internatio­nale Talente schon während des Studiums die notwendige­n Kompetenze­n, Erfahrunge­n und Kontakte für einen erfolgreic­hen Berufseins­tieg in Deutschlan­d erwerben können, heißt es weiter von der Weimarer Universitä­t. Aufgrund des Fachkräfte­mangels im MINT-Bereich konzentrie­rt sich das Projekt zunächst auf die Fachbereic­he Bau und Umwelt sowie Informatik. Die Maßnahmen sind vielfältig: Kurzzeit- und Intensivsp­rachkurse vor, während und nach dem Studium, individuel­les Bewerbungs­coaching, Kompaktkur­se zu den Spezifika des deutschen Arbeitsmar­ktes sowie zum Arbeiten in interkultu­rellen Teams, AlumniMent­oring sowie Karriereme­ssen und Unternehme­nsbesuche.

Zudem erweitert und intensivie­rt die Bauhaus-Universitä­t nach eigener Angabe ihr Netzwerk mit Unternehme­n, Fachverbän­den, Kommunen und weiteren Arbeitsmar­ktakteuren, um verbessert­e Übergangss­trukturen in den Thüringer Arbeitsmar­kt zu schaffen.

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