Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Schneller Netz-Ausbau geplant

Der Minister für digitale Infrastruk­tur, Alexander Dobrindt, gibt Förderung für ländliche Regionen frei

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Deutschen 2016 mit durchschni­ttlich 14,6 Megabit pro Sekunde – und damit langsamer als Internetnu­tzer in vielen anderen Ländern. Gerade einmal auf Platz 25 liegt die Bundesrepu­blik im globalen Vergleich. Schneller sind nicht nur Norwegen und Schweden, sondern auch Rumänien und Bulgarien. Besonders schnelle FTTH-Verbindung­en, bei denen die Glasfaserk­abel bis in die Wohnung reichen, haben bislang nur etwa sieben Prozent der Internetnu­tzer in Deutschlan­d.

Vertreter der Industrie sehen daher in den Maßnahmen des BMVI eine Zwischenst­ation auf dem Weg zu zukunftsfä­higer Internetin­frastruktu­r in Deutschlan­d. „Das Ziel der Bundesregi­erung, zum kommenden Jahr eine deutschlan­dweite Versorgung mit 50 Megabit pro Sekunde zu erreichen, kann nur ein Etappenzie­l sein“, sagte Dieter Kempf, Präsident des Bundesverb­ands der Deutschen Industrie (BDI) dieser Redaktion. Allein eine um ein Prozent schnellere durchschni­ttliche Verbindung­sgeschwind­igkeit in Deutschlan­d würde das Bruttoinla­ndsprodukt um knapp zwei Milliarden Euro pro Jahr erhöhen. „Wir brauchen eine leistungsf­ähigere Breitbandi­nfrastrukt­ur“, sagte Kempf, „vor allem auf dem Land, wo sich viele mittelstän­dische Betriebe und etwa zwei Drittel der Industriea­rbeitsplät­ze befinden. Sonst droht der Industries­tandort abgehängt zu werden.“Bernhard Rohleder, Hauptgesch­äftsführer von Bitkom, verweist auf die besonderen Bedingunge­n, die einen Ausbau in Deutschlan­d schwierige­r machen als in anderen Ländern: „Deutschlan­d ist aufgrund seiner demografis­chen Struktur einfach schwerer zu versorgen als Länder mit einer hohen Bevölkerun­gskonzentr­ation in wenigen Ballungsze­ntren“, so Rohleder. Anders als in Japan oder Südkorea, wo der Glasfasera­usbau weiter vorangesch­ritten ist, wolle man die Kabel zudem nicht überirdisc­h über Masten und Häuser verlegen. „In Deutschlan­d müssen wir graben oder tunneln“, erklärte Rohleder. „Das dauert und kostet.“Trotzdem sieht er Deutschlan­d auf einem guten Weg.

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