Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Unternehmer wollen Wiederwahl von VG-Chef in Lichte verhindern
Carl-August Heinz und Thomas Wächter drohen mit dem Ende ihres Engagements in der Region, falls Geld fürs Nichtstun beschlossen wird
aussichtsreichster Kandidat gehandelt wird.
„Das Ganze geschieht in dem Bewusstsein, dass mit der unmittelbar bevorstehenden Gebietsreform und der damit verbundenen Angliederung der Gemeinden Lichte und Piesau nach Neuhaus die VG Lichtetal sowieso aufgelöst wird“, heißt es in dem Brief. Als ortsansässige Unternehmer, welche hier unter anderem Steuern in nicht unerheblicher Höhe zahlen, könne man über eine solche Verfahrensweise nur den Kopf schütteln.
„Hier soll das Geld des Bürgers mit Händen aus dem Fenster geworfen werden, für einen Job, der vielleicht in einem Jahr bereits überflüssig geworden ist und anschließend noch fünf Jahre bezahlt werden muss“, heißt es weiter. Noch dazu handele es sich um eine Person, „die seit ihrem Amtsantritt überwiegend Schlagzeilen über (leider) erfolglose Bewerbungen bei anderen VG‘s in Thüringen produziert hat.“
Die beiden Unternehmer fragen: „Kann denn diese Stelle nicht bis Ende der VG befristet ausgeschrieben werden? Kann denn keine andere Person als Stellvertreter den Posten weiterführen, wenn der bisherige dies ablehnt?“
Andererseits sei in Lichte aus Kostengründen bereits vor Jahren die Straßenbeleuchtung in der Nacht ausgeschaltet worden. Hier führe kein Weg hinein, das Licht wieder anzuschalten. Dem normalen Bürger sei das Geschehen in der VG nicht mehr zu vermitteln. In keinem Wirtschaftsunternehmen könne so gearbeitet werden, will es am Markt bestehen.
„Sollte die Wahl tatsächlich so durchgeführt werden, werden wir jedenfalls unser bisheriges Engagement für den Ort überprüfen, denn Geld ist ja offensichtlich trotzdem genug da“, so Carl-August Heinz und Thomas Wächter abschließend.
Zum Hintergrund: Die Amtszeit des bisherigen VG-Chefs Christoph Theis endet am 30. April. Die Stelle wurde zum 1. Mai neu ausgeschrieben, für eine Amtszeit von sechs Jahren bis zum 30. April 2023. Sollte die VG, zu der neben Lichte und Piesau auch Reichmannsdorf und Schmiedefeld gehören, vor diesem Zeitpunkt aufgelöst werden – was im Zuge der Gebietsreform mehr als wahrscheinlich ist – ruht das Amt des VG-Vorsitzenden bei Fortzahlung der Bezüge. Eine Alternative zur Neuwahl wäre die vorübergehende Fortführung der Amtsgeschäfte durch den ehrenamtlichen Stellvertreter des VG-Chefs.