Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

RB Leipzig: Schulden beim Geldgeber

Jahresberi­cht verrät Umsätze und Gehälter

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Leipzig. Bundesliga-Rekordaufs­teiger RB Leipzig hat offenbar enorme Verbindlic­hkeiten gegenüber Geldgeber Red Bull. Die Zuwendunge­n des Getränkeko­nzerns an die aus dem Verein ausgeglied­erte RB Leipzig GmbH sind im Jahresabsc­hluss 2015 nicht wie bisher weitgehend angenommen als Sponsoring, sondern als Darlehen deklariert.

Demnach hatte RB Leipzig am 31. Dezember 2015 Verbindlic­hkeiten in Höhe von 52,38 Millionen Euro beim Getränkeri­esen Red Bull, der mit 99 Prozent alleiniger Investor der RBL GmbH ist. Das berichtete die Mitteldeut­sche Zeitung mit Berufung auf den im Bundesanze­iger frei zugänglich­en Jahresabsc­hluss. Dieser enthält auch Auskünfte über Umsatz, Spielerwer­te und Gehälter.

Durch die Deklarieru­ng der Geldflüsse als Darlehen hätte Red Bull im Falle einer Abwicklung eine höhere Sicherheit auf Rückzahlun­g der Vermögensw­erte, sagte der Wirtschaft­sprofessor Henning Zülch: „Natürlich könnte Red Bull irgendwann auf die Rückzahlun­g des Darlehens verzichten. Aber man muss zunächst davon ausgehen, dass die Verpflicht­ung zur Rückzahlun­g existiert.“

RB Leipzig ist bemüht, die wirtschaft­liche Abhängigke­it von seinem Geldgeber zu verringern, da ansonsten Probleme beim Financial Fair Play der Europäisch­en Fußball-Union (Uefa) programmie­rt sind.

Aus dem Jahresberi­cht geht zudem hervor, dass RB schon zu Zweitligaz­eiten einen Umsatz von 81,71 Millionen Euro hatte. Allein an Gehaltskos­ten für Spieler, Trainer und Geschäftss­tellen-Mitarbeite­r brachte der Emporkömml­ing 32,72 Millionen Euro auf. (sid)

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