Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Aus der eigenen Schule ausgesperrt
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage haben Unbekannte Türschlösser am Berufsbildungszentrum Rudolstadt verklebt
Stunden zuvor, um etwa 5.45 Uhr, war die Situation zuerst Hausmeister Karl-Heinz Barth aufgefallen. Der verständigte sogleich Kollegen und Schulleitung. Ein Schlüsseldienst wurde gerufen, um Zugänge aufzusperren. Türöffner Gerd Machleit sagte: „Das ist ein beträchtlicher Schaden. Ältere Schlösser konnte man vielleicht noch säubern – wieder zum Laufen bringen. Bei neueren geht das nicht mehr“.
Am Montag belief sich der Schaden auf schätzungsweise 1200 Euro. Erneut sind nun Reparaturkosten von mehreren hundert Euro zu erwarten. Wie ein Sprecher des Landratsamtes mitteilte, seien umgehend Beamte des Saalfelder PolizeiInspektionsdienstes zum Tatort hinzugezogen worden. Diese hätten Spuren gesichert, die nun noch ausgewertet werden müssen. Derzeit gebe es keine konkreten Hinweise zu den Tätern.
Im Netz entstand schnell eine reger Austausch über die Tat. Mancher freute sich auf Facebook über den vermeintlichen Unterrichtsausfall. Andere erzürnte die sinnlose Zerstörung.
In der Gruppe von Schülern, die vor dem Gelände mit uns ins Gespräch kam, konnte sich niemand einen Reim auf mögliche Verantwortliche oder gar Anhaltspunkte für Motive machen. „Es ist ein ganz normaler Schultag. Keine Prüfungen oder sonst irgendwelche Ereignisse, die jemanden zu so etwas veranlassen könnten“, sagte eine Schülerin.
Auch Schulleiter Korittke erschließt sich der Gedankengang hinter derartigem Vandalismus nicht. Er sagte: „Sollte sich das wiederholen, werde ich prüfen müssen, wie der Unterrichtsausfall nachgeholt werden kann“.
Schulleiter stolz auf Schüler und Lehrkräfte Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung
Er betonte, dass, entgegen erster Meldungen, der kleine Notfall geordnet abgewickelt worden sei. „Ich bin sehr stolz auf unsere Schüler und Mitarbeiter, die sich alle sehr professionell verhalten haben. Wir konnten einen fast normalen Unterricht gewährleisten.“
Das Landratsamt bestätigt die beinahe reibungslose Reaktion. Drei Klassen der Medizinischen Fachschule seien in Saalfeld unterrichtet worden, nur drei weitere Klassen hätten nach Hause geschickt werden müssen, da nicht ausreichend Raumkapazitäten zur Verfügung gestanden hätten.