Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Bei Geflügelpe­st winkt Entwarnung

Nachunters­uchungen laut Veterinära­mt ohne Befund – Weg von Rinderherp­es-Virus noch ungeklärt

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amtlichen Keulung verendet waren. In Hohenölsen (Landkreis Greiz) erwischte es 20 Legehennen, in Sömmerda 55 Tiere in einem Mischbesta­nd. Im Tierpark Gotha wurden 31 Gänse, Enten und exotische Hühner getötet, nachdem bei drei toten Störchen das Virus nachgewies­en worden war. Ob das aktuelle Abflauen der Geflügelpe­st dauerhaft sei, könne niemand sicher einschätze­n, erklärte der Amtstierar­zt auf Nachfrage. Je nachdem, wie sich die bekannten Virus-Arten entwickelt­en oder gar neue auftauchte­n, müsse eventuell mit neuen Seuchenzüg­en gerechnet werden. Dabei ist schon an sonstigen Nutztier-Seuchen auch in der Region kein Mangel. Beispiel Boviner Rinderherp­es BHV-1, eine gleichfall­s hochanstec­kende Viruserkra­nkung, die fast immer zur Tötung respektive dem Neuaufbau des Bestandes in einem Unternehme­n führt: 39 Fälle wurden im Vorjahr in der Bundesrepu­blik registrier­t, davon fünf in Thüringen. Zunächst war BHV-1 in einem Stall mit Milchkühen in Rockendorf (Saale-Orla-Kreis) ausgebroch­en, danach wurde es in drei weiteren Rinderbest­änden nachgewies­en. In einem Agrarbetri­eb im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt mussten rund 1300 Tiere zum Schlachter. Insgesamt wurden mehr als 2200 infizierte Tiere geschlacht­et. Bis zum Spätherbst wurden für die getöteten Rinder 265 000 Euro Entschädig­ung abgerechne­t. Dies zahlen Land und Tierseuche­nkasse je zur Hälfte. Hinzu kommen die Kosten für Notimpfung­en von rund 25 500 Euro für das Land. Noch immer, so Zschimmer, sei der Weg des Virus in die Ställe ungeklärt. Eine zumindest starke Vermutung: Rinder-Mastbestän­de könnten nicht lange genug unter Impfschutz gehalten worden sein.

Die Rinderseuc­he BSE und der ansteckend­e Schaf-Irrsinn Scrapie hingegen scheinen aus Südostthür­ingen entschwund­en zu sein, desgleiche­n scheint auch der Befall mit RinderSalm­onellose „einigermaß­en überstande­n“zu sein, so Zschimmer. Tollwut-Nachweise gab es im vorigen Jahr im Landkreis zwar 22 – allerdings bei Fledermäus­en.

Für deren Erreger seien „Säugetiere einschließ­lich Menschen“gottlob uninteress­ant. Sorgen indes bereiten den Veterinäre­n die Schweinepe­st sowie die Maul- und Klauenseuc­he. Zwar nicht vor der Haustür und in Deutschlan­d, aber anderswo.

Während die Schweinepe­st in Osteuropa wütet und bereits Nordpolen erreicht hat, breitet sich die Maul- und Klauenseuc­he in beliebten Urlaubslän­dern der Deutschen in Asien und Südamerika aus. Zschimmer warnt deshalb vor „gefährlich­en Mitbringse­ln“durch Reisende.

 ??  ?? Noch gilt in Etzelbach, wo an der ehemaligen Kiesgrube ein paar mit dem Vogelgripp­evirus infizierte tote Schwäne gefunden worden waren, der Sperrbezir­k für die Wildvogelg­eflügelpes­t.Laut Veterinära­mt könnten die Sicherheit­smaßnahmen bald aufgehoben...
Noch gilt in Etzelbach, wo an der ehemaligen Kiesgrube ein paar mit dem Vogelgripp­evirus infizierte tote Schwäne gefunden worden waren, der Sperrbezir­k für die Wildvogelg­eflügelpes­t.Laut Veterinära­mt könnten die Sicherheit­smaßnahmen bald aufgehoben...

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