Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Lichta kommt ohne Balken klar – noch

Kontrolldr­uck der Polizei und Leuchtanze­ige wirken auf nichtoffiz­ieller Umleitung zur B -Baustelle in Oberköditz

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ja gar nicht, aus ihrer Sicht abgebügelt.

In der Winterpaus­e machte Peter Schneider auch im Stadtrat noch mal Druck und bei der Bürgervers­ammlung zum Thema im Februar gab es neue Vorschläge. Nicht alle wurden ernsthaft erwogen, etwa die Ertüchtigu­ng eines Feldweges am westlichen Ortsrand – weil zu teuer und außerdem nicht in öffentlich­er Hand.

Auch ein Höhenbegre­nzungsschi­ld in Allendorf und Königsee und ein entspreche­nder Querbalken am Ortseingan­g von Lichta wurde vorgeschla­gen und fand Pro und Contra. Einerseits eine gute Idee, ortsfremde­n Brummifahr­ern nicht nur das Verbot vorzusetze­n, sondern sie mit dem Risiko der Fahrzeugbe­schädigung abzuschrec­ken. Anderersei­ts sind ja Busse, Landwirtsc­haftsfahrz­euge und Lieferverk­ehr vom Verbot ausgenomme­n. Wo ein Bus drunter passt, können auch Laster drunter durchfahre­n. Das Maß auf dem Schild niedriger anzusetzen, den lokalen Insidern aber die Informatio­n zu geben, dass sie das ruhig ignorieren dürfen, weil der Balken höher hängt, ist umgekehrt riskant: Bei Polizeikon­trollen, kann sich kein Busfahrer auf halbamtlic­he Absprachen berufen. Elf Tage dauert nun die am 13. März nach der Winterpaus­e wieder eingericht­ete Sperrung,

Grund genug für einen Vorort-Besuch. Am besten nachmittag­s in der Stoßzeit: Weder am Abzweig in Allendorf, noch in der Gegenricht­ung in Königsee finden sich Hinweise auf eine Höhenbegre­nzung. Werden Lkw die unmissvers­tändlichen Schilder mit dem Durchfahrt­sverbot ignorieren?

Außer vielen Pkw sind um diese Zeit auch jede Menge Transporte­r unterwegs. Doch ihnen ist nichts vorzuwerfe­n, die meisten halten das Dreieinhal­btonnenlim­it ein. Die Engstelle neben der Allendorfe­r Kirche wird nur selten zum Problem, auch ohne regelnde Verkehrssc­hilder.

Für manche zu eng ist die Straße zwischen den Orten, was folgenreic­h ist. Erst am Mittwochna­chmittag krachte es, als ein Autofahrer hielt, um entgegenko­mmende Autos passieren zu lassen. Ein dahinter Fahrender rechnete nicht damit und rauschte ihm ins Heck.

In Lichta selbst fällt dafür auf: Das Tempolimit wird eingehalte­n und auch hier sind keine Lkw zu sehen. Alles in Ordnung? „Die Polizei hat in den letzten Tagen sehr oft kontrollie­rt“, lobt Peter Schneider, der direkt an der Straße wohnt und den Überblick hat.

Auch die installier­te Leuchtanze­ige mit der aktuellen Geschwindi­gkeit wirkt wohl. Aber auch er vermisst die Höhenbegre­nzung. Denn er befürchtet, dass sich spätestens, wenn der anfänglich­e Kontrolldr­uck der Polizei nachlässt, die Verstöße wieder so häufen wie im letzten Herbst.

Noch aber scheinen die Vorkehrung­en auszureich­en. Vielleicht wird der ohnehin problemati­sche Höhen-Balken ja doch nicht gebraucht.

Die Straßenver­kehrsbehör­de des Landkreise­s hat auf eine Anfrage dieser Zeitung hin mitgeteilt, dass die zuständige­n Gremien sich einvernehm­lich geeinigt hätten, auf die Höhenkontr­olle zu verzichten.

Auf Höhenbegre­nzung einvernehm­lich verzichtet

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