Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Ein Beispiel für Inklusion in Wickersdorf
Gute Aufnahme im Heimatverein
Wickersdorf. Wie Inklusion gut funktionieren kann, das durfte jetzt Franziska Starke im Heimatverein Wickersdorf auf der Saalfelder Höhe erfahren.
„Jeder, ob nun körperlich oder geistig behindert, wird so angenommen, wie er ist. Es wird diesen Menschen sogar die Möglichkeit gegeben, wie jedem Anderen auch, einen Vortrag zu halten“, schrieb sie jetzt an die OTZ.
Am Abend des 21. April hatte Birgit Rühenbeck, Bewohnerin der Lebensgemeinschaft, die Gelegenheit genutzt, nach ihren Möglichkeiten einen Vortrag über Rom zu halten.
„Vorher hatte ich die Möglichkeit, mein neues Buch ‚Lebensgezeiten‘ vorzustellen“, berichtet Franziska Starke. Und weiter: „Ich fühle mich sehr gut angenommen und aufgehoben als Rollstuhlfahrerin in diesem Verein. Ich wünsche mir, dass im Rahmen der Gebietsreform dieses behinderten-freundliche Vereinsgebäude erhalten bleiben kann, so dass noch viele dieser schönen Erlebnisse folgen können.“
„Jeder spreche heutzutage von Inklusion, aber nur wenige leben sie wie in Wickersdorf“, erklärt Franziska Starke. Neuhaus/Kahla. Eine erlebnisreiche Wanderfahrt führte den Thüringerwald-Verein „Neuhaus am Rennweg“durch das Schwarzatal, dann weiter durch das Saaletal zur „Königin der Burgen“– zur Leuchtenburg in der Nähe von Seitenroda und Kahla. 50 Wanderfreunde, darunter zahlreiche Gäste, trafen sich bei nicht gerade frühlingshaftem Wetter zu einer „KulturWanderfahrt“.
Beim Gang durch das Burggelände konnten alle sichtlich die 1000-jährige Geschichte spüren. Die Burg selbst wurde erstmalig 1221 urkundlich erwähnt und war im Mittelalter nicht nur Amtsburg, sondern auch Zuchthaus, Irrenanstalt und Armenhaus. Verliese ließen das Grauen des Mittelalters erahnen. Später war die Burg Jugendherberge und Kreisheimatmuseum.
Mystik und Rätselhaftes um das weiße Gold erwarteten die Wanderfreunde in der Burg.