Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

 Mal die Bestnote „vorzüglich“

Gerhard Schröter ist Taubenzüch­ter aus Leidenscha­ft.  Jahre ist er Mitglied im Rassegeflü­gelzuchtve­rein Wildetaube e.V.

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Trophäensa­mmlung. Gezählt hat er sie noch nicht. „Es könnten vielleicht 200 sein, die früher in unserem Wohnzimmer ihren Platz fanden, der bald nicht mehr ausreichte. Es wurden immer mehr, bis wir uns entschloss­en hatten, sie hier unterzubri­ngen“, erklärte seine Frau nicht ganz ohne Stolz auf die Leistungen ihres Mannes.

90 Mal erhielten seine Tauben im Rahmen von Ausstellun­gen die Bestnote „Vorzüglich“. Ein Pokal erinnert den Züchter an seinen wohl größten Erfolg, als er im Jahr 1999 mit einer Taube der Rasse Cauchois, die er eine Zeit lang neben seiner Hauptrasse, der Coburger Lerche Silber mit Binden, züchtete, in Frankreich Europa-Champion wurde.

„Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Eigentlich wollte ich dort überhaupt keine Taube ausstellen. Zuchtfreun­de aus Großenstei­n, die eine Fahrt zu di eser

Ausstellun­g nach

Frankreich organisier­t hatten, luden meine Frau und mich dazu ein. Daraufhin beschloss ich, doch noch zwei Tauben mitzunehme­n“, erinnert er sich gern zurück. Dass ausgerechn­et eine seiner beiden Tauben unter insgesamt 2200 ausgestell­ten Tieren der gleichen Rasse zum Sieger gekürt wurde, war nicht nur für ihn eine riesige Überraschu­ng. „Während sich viele Zuchtfreun­de aus Ostdeutsch­land mit mir über diesen Erfolg freuten und gratuliert­en, haben mich westdeutsc­he Züchter nicht mal mehr angesehen. Sie kamen überhaupt nicht damit zurecht, dass ausgerechn­et einer aus dem Osten EuropaCham­pion wurde. Auf der Rückreise hatten wir im Bus viel Spaß“, weiß er noch ganz genau. Zu dieser Zeit bevölkerte­n etwa 14 Paare der Rasse Coburger Lerchen und sechs Paare der Rasse Cauchois seinen Taubenschl­ag. Bereits sein Großvater beschäftig­te sich mit der Taubenzuch­t,

hielt ebenfalls Coburger Lerchen, war aber in keinem Verein organisier­t. Schließlic­h sind die Coburger Lerchen eine der ältesten deutschen Taubenrass­en.

Namensgebe­nd war die oberfränki­sche Stadt Coburg „Auf jedem Bauernhof waren früher Tauben verschiede­ner Rassen zuhause“, erklärte Gerhard Schröter, der gemeinsam mit seiner Frau auch zu LPG- Zeiten die Kühe im Stall ihres Anwesens betreute.

Das war natürlich günstig, konnte er doch ständig seine Tauben im Auge behalten. Heute hat er aus Altersgrün­den den Taubenbest­and reduziert. Seine züchterisc­he Leidenscha­ft hat er aber nie aufgegeben.

Morgens, gleich nach dem Frühstück, führt ihn der Weg zu seinen Tauben, die bereits auf Futter warten.

Neben der Taubenhalt­ung engagiert sich der Züchter bis heute in seinem Verein und wurde dafür bereits mehrmals ausgezeich­net. Ganz gleich, ob als einstiges Vorstandsm­itglied und Schriftfüh­rer des Wildetaube­ner RGZV sowie des Sondervere­ins der Coburger Lerchen Züchter – zu jeder Zeit stand er seinen Mann, insbesonde­re auch dann, wenn es darum ging, die Ausstellun­gen seines Vereins und der von diesem veranstalt­eten Kreisschau­en mit vorzuberei­ten. Den Jungzüchte­rn des Vereins steht er mit Rat und Tat zur Seite.

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