Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Wer folgt auf Matthias Graul?
Saalfelds Bürgermeister tritt nicht mehr an – Seine möglichen Nachfolger äußern sich derzeit noch zurückhaltend
Wenn Matthias Graul nicht mehr antritt, wirft das die Frage nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin auf. Wer es „definitiv nicht“wird, ist Grauls gegenwärtige Stellvertreterin Bettina Fiedler (CDU). Wie sie am Dienstag der OTZ sagte, werde sie nicht kandidieren: „Ich habe Freude an dem, was ich jetzt mache.“Bettina Fiedler ist bis 2021 vom Stadtrat gewählte Beigeordnete der Stadt Saalfeld.
Ob ihr Parteikollege, CDUFraktionschef Steffen Kania am Saalfelder Bürgermeisteramt Interesse hat, ließ dieser am Dienstag offen. Die Saalfelder CDU habe sich darauf verständigt, mit der Nominierung eines Kandidaten bis nach der Bundestagswahl im September zu warten. Es gebe „mehrere Leute, die in Frage kommen“. Klar sei, so Kania: „Definitiv werden wir einen Kandidaten stellen.“Auf die Frage, ob er, der Arzt von Beruf ist, kandidieren wolle, antwortete Kania so: „Ich habe einen schönen Beruf – aber interessiere mich auch sehr für Kommunalpolitik.“
Dieses Interesse teilt Kania mit Steffen Lutz von der SPD. Von der OTZ befragt, ging Lutz am Dienstag noch ein Stück weiter. „Ja“, sagte er, am Bürgermeister-Amt sei er „interessiert“. Aber er wolle das nicht als offizielle Kandidatur verstanden wissen. Die Nominierung eines Kandidaten finde in den Gremien der SPD statt – „nicht zu früh und nicht zu spät“.
In der Tat werden die Saalfelder auch noch nicht zu den Wahlurnen gerufen. Noch hat Matthias Graul ein Jahr Zeit, als Bürgermeister zum Wohle Saalfelds zu arbeiten: „Ich fahre bis zum 30. Juni 120 Prozent“, kündigte er an. Danach werde es für ihn „im ehrenamtlichen Bereich“viel zu tun geben, im Bergfried-Verein oder beim Stadtmuseum. Ansonsten wolle er viel reisen: „Ich bin ein SchottlandFan.“Auf die Frage, ob er dann Zeit finde, einen guten ScotchWhisky zu genießen, antwortete Matthias Graul lachend: „Das mache ich jetzt schon.“