Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Die Rückkehr der Sieben
Dem FC Carl Zeiss gelingt ein spektakulärer Coup: Ex-Bundesliga-Star Sabrina Schmutzler künftig im FCC-Dress
möchte“, erzählt sie. Und Schmutzler hält Wort: „Als ich jetzt gelesen habe, dass der FCC eine eigene Mannschaft hat, musste ich auch nicht lange überlegen“, sagt sie. Eine Offerte, beim FF USV Jena II in der Zweiten Bundesliga zu spielen, war für sie gar kein Thema. „Das Projekt des FCC finde ich genial, eine großartige Sache. Deswegen bin ich auch auf den Verein zugekommen“, sagt Schmutzler. Und überhaupt: „Es ist doch der Traum eines jeden Mädchens aus Jena und der Region, für den FCC zu spielen“.
Dass es in der Verbandsliga etwas anders zugehen wird, als in den Ligen, in denen Schmutzler bisher zuhause war, ist ihr bewusst. „Aber auch ich habe zwei Jahre nicht gegen den Ball getreten und muss erst einmal wieder reinkommen“, sagt sie. Bei der Entscheidung, wieder anzufangen, habe ganz klar die Perspektive beim FCC eine Rolle gespielt. „Wir sind hier die Pioniere, die ersten Frauen überhaupt. Und da muss man doch einfach dabei sein. Ich bin in Jena verwurzelt, hier ist meine Heimat – Sabrina Schmutzler
und jetzt auch beim FCC“, sagt sie. Wenn am kommenden Freitag der Trainingsauftakt ansteht, wird sie dann inmitten ihres neuen Teams stehen – zum einen als Identifikationsfigur, zum anderen aber auch als eine, die sich unter vielen integrieren muss. Die orangenen Fußballschuhe hat sie schon parat gelegt. „Die waren ein Geschenk zur Geburt – von Ria Percival. Es ist wirklich an der Zeit, dass ich sie endlich nutze. Es kribbelt schon in den Zehspitzen“, erzählt die Stürmerin.
Ihr neuer Trainer, Mario Hollmann, freut sich natürlich über den prominenten Neuzugang. „Ihre Qualitäten sind natürlich unstrittig – als Vollstreckerin, aber auch als Führungsspielerin. Von ihrer Erfahrung können wir alle nur profitieren“, sagt er. Als er von Sabrina Schmutzler die Nachricht erhielt, ob man sich über eine gemeinsame FußballZukunft unterhalten könne, dachte er zunächst an einen Scherz. „Es meldet sich ja nicht jeden Tag ein ehemaliger Bundesliga-Star und will plötzlich in deiner Mannschaft spielen“, sagt der Zeiss-Coach. Die Resonanz im Team sei überaus positiv; viele seien erstaunt gewesen. Zum Einstand müsse sie auch nicht vor dem Team singen. „Da reicht ein selbstgebackener Kuchen. Wir sind da bescheiden“, sagt Hollmann.
Mit Demut geht auch Sabrina Schmutzler ans Werk. „Wir sind ein Team, was einfach nur Fußball spielen will. Es wäre eine Schande gewesen, wenn diese Mannschaft auseinandergebrochen wäre. Dass der FCC uns eine neue Heimat gegeben hat, ist dem Verein nicht hoch genug anzurechnen“, sagt sie und streichelt über das Emblem mit der Zeiss-Linse auf ihrem neuen Trikot. Präsident Klaus Berka lächelt zufrieden: „Schön, dass Sie für uns spielen ...“ Ostrava. Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler hat beim World Challenge-Meeting im tschechischen Ostrava seinen nächsten Sieg gelandet. Der 25Jährige aus Jena warf zweimal über 91 Meter und setzte sich mit 91,53 Metern durch. Zweiter wurde der Olympia-Vierte Johannes Vetter aus Offenburg mit 87,88 Metern vor dem Tschechen Jakub Vadlejch (86,43), der Röhler vergangenen Sonnabend bei der Team-EM in Lille noch geschlagen hatte. Dahinter erreichte der Mannheimer Andreas Hofmann mit 83,37 Metern Rang vier. Lars Hamann (Dresden) belegte mit 78,60 Metern den achten und letzten Platz.
Für die WM in London ist Röhler gesetzt. Die beiden anderen Teilnehmer werden bei den deutschen Meisterschaften am 8. und 9. Juli in Erfurt ermittelt.
„Es ist doch der Traum eines jeden Mädchens aus Jena und der Region, für den FCC zu spielen.“