Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
„Das Gefühl ist noch da“
Basketball-Erstlligist Science City Jena kommt morgen mit Ermen Reyes-Napoles auf den Rudolstädter Marktplatz
Rudolstadt. Morgen Abend starten die Bundesliga-Basketballer von Science City Jena in die Vorbereitung. Schon Stunden vor der Begrüßung der Jenaer durch ihren Trainer Björn Harmsen ist allerdings Ermen Reyes-Napoles am Ball. Und zwar in seinem Heimatort Rudolstadt: Hier, direkt auf dem Marktplatz, macht der Bundesligist erste Station auf seiner Sommer-Tour „Der große Wurf“durch Thüringen.
„Ich finde es eine gute Möglichkeit, den Basketballsport und vor allem auch meinen Verein den Leuten näher zu bringen“, sagt gestern der 29jährige, der vor allem auf den Besuch vieler junger Leute hofft, die an einem Wurfwettbewerb teilnehmen können. Die Teilnehmer des Wettbewerbes haben dabei die Aufgabe, innerhalb von 30 Sekunden möglichst viele Distanzwürfe zu versenken, um sich für das Finale am 13. Oktober zum ersten Saison-Heimspiel der Jenaer gegen den Mitteldeutschen BC zu qualifizieren. Die Finalisten aus den einzelnen Orten treffen in der Halbzeitpause aufeinander, um die Sieger zu ermitteln. Mit einem Paket von lukrativen Barund Sachpreisen tourt der Erstligist bis zum 30. August durch Thüringen und wird nach Rudolstadt noch Kahla, Gera, Weimar und Apolda einen Besuch abstatten und natürlich auch in Jena zu diesem Wettbewerb einladen. Innerhalb der PromotionReihe winken Preise im Gesamtwert von 2000 Euro. Mitmachen kann dabei jeder, quasi von fünf bis 90 Jahren. Und eine Voranmeldung ist nicht notwendig.
„Es ist das erste Mal, dass wir mit einer solchen PromotionTour außerhalb von Jena unterwegs sind“, sagt Ermen ReyesNapoles. Und er ist davon überzeugt, dass viele Basketballfans aus dem Landkreis Saalfeld/Rudolstadt das Angebot am morgigen Dienstag nutzen: Denn Fans habe man nicht nur in Jena, sondern auch entlang der Saale. Dass habe er in der Vergangenheit schon oft gespürt, sei es bei Veranstaltungen mit der Regelschule Neusitz oder bei Sportgalas in Saalfeld, bei denen er vor Jahren selbst mitspielte.
Die Atmosphäre auf dem Rudolstädter Marktplatz dürfte dabei auch für den Bundesliga-Basketballer ungewohnt sein: „Klar, es ist was anderes als in der Halle in Jena ein Punktspiel zu machen.“Aber er habe früher, als er noch in Rudolstadt wohnte, häufig in Schwarza mit Freunden unter freiem Himmel gespielt. Es ist also so ungewohnt für ihn nicht.
Und dennoch geht er sicher: „Ich habe in den letzten Tagen schon ein paar Mal den Ball in die Hand genommen. Und ja, das Gefühl ist noch da“, sagt der 29Jährige und lacht. Denn viel mit dem Ball habe er natürlich in der Sommerpause nicht gemacht. „Aber dafür bin ich viel gelaufen, habe Krafttraining gemacht.“
Und wie denkt der Rudolstädter über die bevorstehende Saison und die Jenaer Chancen? „Wichtig ist erst einmal der Klassenerhalt. Und wenn alles gut läuft, sind vielleicht auch die Playoffs drin“, sagt er. Seine Stimme klingt dabei zurückhaltend: „Aktuell ist das alles sehr schwer einzuschätzen. Da will ich ein bisschen vorsichtig sein“, so Ermen Reyes-Napoles, der sich mit Sicherheit freuen würde, wenn der Sieger aus seiner Heimatstadt dann im Oktober auch den Hauptpreis abräumt.
Denn irgendwie ist er ja doch auch Lokalpatriot.