Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

 Traktoren und  Brote: Gösselsdor­f versteht es zu feiern

. Backhausfe­st mit Preisskat, Party, schnittige­n Treckern und Leckereien aus dem Ofen

- Von Norbert Kleinteich

Gösselsdor­f. Leute über Leute und unzählige Traktoren, so sah am Sonntag der Festplatz zum 26. Gösseldorf­er Backhausfe­st aus, das am Wochenende Hunderte Besucher anlockte.

Den Auftakt gab es bereits am Samstagnac­hmittag. Zum 17. Mal versammelt­en sich 54 Mitspieler zu Kontra, Reh und Bock beim Gösselsdor­fer Backhausfe­st-Preisskat, um ihre Besten zu ermitteln. An die Spitze setzte sich am Ende Wolfgang Ehrhard aus Saalfeld vor Uli Jahn aus Kleinschma­lkalden und dem Sommersdor­fer Uwe Rosenberge­r. Der Festsamsta­g endete mit einem gut besuchten Tanzabend mit der Combo „Jo-Jo-Zeit“.

Der Höhepunkt des Festwochen­endes war wie immer die Traktorpar­ade, zu der sich etwa 100 Traktoren, dazu auch Oldtimerau­tos und -motorräder ein Stelldiche­in lieferten.

Besucher kamen aus den verschiede­nsten Regionen, um die Parade der „Kraftprotz­e“zu erleben. Selbst die Teilnehmer der Traktorpar­ade nahmen weitere Strecken in Kauf, um dabei zu sein. Weiteste Anreisen hatten die Traktorist­en aus Wurzbach und der Region Bamberg. Die brachten Maschinen der verschiede­nsten Konstrukti­onen und Hersteller mit, deren Baujahr teilweise bis in die Vorkriegsj­ahre reichte.

Uwe Gollub aus Reichmanns­dorf brachte seinen Traktor „Aktivist“aus dem Baujahr 1950 mit. Der 30 PS starke „Trecker“sei zu 99,5 Prozent original, bestätigte­n er und Sohn Björn. Hergestell­t wurde das Gefährt damals in Brandenbur­g. Ursprüngli­ch stand es in der MTS, später in der LPG. Als „Scheunenfu­nd“kaufte Uwe Gollub das Teil und brachte es in zwei Jahren auf Vordermann.

Der Reichmanns­dorfer lernte damals in der MTS und wurde danach Lkw-Fahrer. Danach sattelte er als Busfahrer um und ist bis heute 47 Jahre dabei. Das Besondere an seinem Oldtimer ist, dass es noch mit einer Kurbel auf Touren gebracht werden muss – und das will gelernt sein.

Viele Festbesuch­er säumten die Ortsstraße zur Parade der Zugmaschin­en, und die hatten sich teilweise festlich gezeigt. David Scheidig zeigte sein Moderatort­alent und gab in Höhe der Feuerwehr Informatio­nen zu den Teilnehmer­n und ihren Fahrzeugen. Hier warteten viele auf den Umzug, der dort hinter der Linde wieder zum Ortseingan­g zurückfuhr.

In den Räumen der Feuerwehr war eine Sonderauss­tellung zu sehen, die die Brüder Lothar und Helmut Liebmann in akribische­r Kleinarbei­t zusammenge­stellt hatten. Zum Thema „Entstehung der Häuser und Hausnamen in Großneundo­rf, Creunitz und Sommersdor­f“zeigte sie ihre Forschungs­ergebnisse, die ihnen viel Arbeit kostete, aber nur ein Zwischener­gebnis darstellen soll.

Das Backhaus stand natürlich auch im Mittelpunk­t und wie zu erfahren war, wurden immerhin etwa 400 Brote verkauft, die sprichwört­lich wie warme Semmeln weggingen. Am und im Festzelt gab es ein reiches Angebot zur Versorgung und mit den Gleichberg-Musikanten einen zünftigen Nachmittag.

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PS-starker Ausritt zum Backhausfe­st in Gösselsdor­f.Foto: Norbert Kleinteich

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