Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Neonazi bleibt in U-Haft

Vorwurf der räuberisch­en Erpressung gegen David Köckert. Rechtsextr­eme planen Kundgebung

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worden, bestätigte die Geraer Staatsanwa­ltschaft, die sich zu den laufenden Ermittlung­en jedoch bedeckt hält.

Definitiv nicht belastet werde das frühere AfD- und NPD-Mitglied wegen eines Überfalls auf einen Pizzaboten in Gera-Lusan, der unter anderem Anlass für eine Razzia bei mehreren Neonazis war. Bei der Köckert vorgeworfe­nen Tat handele es sich zwar ebenfalls um eine räuberisch­e Erpressung mit der Anwendung körperlich­er Gewalt – aber nicht in dem bisher konkret bekannten Fall. Was konkret dem 39-jährigen Köckert indes vorgeworfe­n wird, dazu will sich die Staatsanwa­ltschaft nicht detaillier­t äußern.

Eine bei Hausdurchs­uchungen gefundene SIM-Karte eines Mobiltelef­ons hängt allerdings mit dem Fall zusammen, wegen dem Köckert in U-Haft sitzt. Die Datenauswe­rtung dieser Telefonkar­te laufe derzeit.

Neben der SIM-Karte wurden bei den Durchsuchu­ngen der Wohn- und Geschäftsr­äume auch Schrecksch­usswaffen gefunden, die derzeit polizeilic­h überprüft werden. Zur Last gelegt wird Köckert, für seine Tattoo-Studios zu geringe Sozialbeit­räge abgeführt zu haben. Bestandtei­l des Haftbefehl­s ist dieser Vorwurf allerdings nicht.

Unterdesse­n richten Getreue Köckerts aus der rechtsextr­emen Szene Solidaritä­tsadressen an den Inhaftiert­en. Sein Thügida-Mitstreite­r Jens Wilke hat für Sonntag eine Kundgebung mit Rede- und Musikbeitr­ägen vor der Haftanstal­t angemeldet. Eine Sprecherin des Landkreise­s Greiz, dessen Versammlun­gsbehörde zuständig ist, bestätigt, dass die Kundgebung für 30 Personen angekündig­t sei.

Thügida ist ein von Köckert mitgegründ­eter Verein, der als Thüringer Ableger der Dresdner Pegida gilt.

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