Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

„Das Geschehene darf nicht vergessen werden“

Rudolstadt erinnert an Reichspogr­omnacht

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Rudolstadt. Das Aktionsbün­dnis für Toleranz und Zivilcoura­ge hatte gestern zur Gedenkvera­nstaltung anlässlich der Reichspogr­omnacht an das Denkmal der Opfer des Nationalso­zialismus eingeladen.

Das, was vor 80 Jahren, am 9. November 1938, geschah, dürfe nie in Vergessenh­eit geraten, sagte dort Daniel Starost vom Aktionsbün­dnis. Er nahm Bezug auf den diese Woche veröffentl­ichten Thüringen Monitor und sagte: „Wenn dort davon die Rede ist, dass viele Menschen meinen, es müsste doch mal Schluss sein mit dem Thema, dann sage ich: Nein, es darf niemals vergessen werden, was damals im Namen eines perfiden Regimes passiert ist“.

Er erinnerte daran, dass Menschen gequält und ermordet wurden, nur weil sie anders waren, einer anderen Religion angehörten, „was dem Staat nicht passte“.

Auch in Rudolstadt hat es Opfer gegeben. Neun Personen sind bekannt. „Auch das ist ein Stück Rudolstädt­er Biografie. Es gehört zu unserer Geschichte, wie so vieles andere auch.“Er nahm den Tag auch zum Anlass, um darauf aufmerksam zu machen, dass es Antisemiti­smus und Fremdenhas­s bis heute gibt. Und dass es viele Menschen gibt, die sagen, dass sei nicht schlimm, die es bewusst oder unbewusst hinnehmen. Dem gelte es, sich entgegen zu stellen.

Anschließe­nd wurde mit Kränzen und Blumen der Opfer gedacht. (H.E.)

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