Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Stadt stockt bei Personal auf

Rudolstadt hat jetzt einen beschlosse­nen Haushalt für  – Beitrag für Projekt „Cesar“umstritten

- Von Heike Enzian

Rudolstadt. Seit Donnerstag­abend hat Rudolstadt einen beschlosse­nen Haushaltsp­lan für dieses Jahr. Die Stadträte stimmten dem Zahlenwerk mit großer Mehrheit zu.

Damit ist es jetzt auch offiziell: Die Stadt stockt beim Personal auf. Unter anderem auch deshalb gab es in der Sitzung noch Redebedarf. Auslöser aber war die Stellungna­hme des Personalra­tes der Stadtverwa­ltung zum Stellenpla­n, die den Fraktionsv­orsitzende­n zur Kenntnis vorlag. Daraus geht hervor, dass Mitarbeite­r teilweise Probleme bezüglich der tarifliche­n Eingruppie­rung hätten und ihre Rechte einklagen müssten. „Den Vorwurf, dass wir nicht nach Tarif bezahlen, müssen wir zurückweis­en“, so der Erste Beigeordne­te Mirko Schreiber (BfR). Überhaupt war der Dienstherr, sprich der Bürgermeis­ter, „unglücklic­h über die Formulieru­ng in dem Schreiben. Es kommt so rüber, als würden wir nicht nach Tarif zahlen. Das stimmt so nicht“, sagte Jörg Reichl (BfR) und betonte: „Ich mache mich als Dienstherr strafbar, wenn ich übertarifl­ich bezahle“. Dort, wo es unterschie­dliche Auffassung­en zur Stellenbes­chreibung und Bezahlung gibt, werde das Anliegen dem kommunalen Arbeitgebe­rverband zur Prüfung vorgelegt. Das sei der normale Vorgang.

Zuvor hatte Stadtrat Werner Thomas (CDU) vorgerechn­et, dass 2018 im Vergleich zu 2016 genau 14 Stellen in der Kernverwal­tung mehr ausgewiese­n sind. „Das ist eine deutliche Steigerung bei zurückgehe­nder Einwohnerz­ahl. Mit diesem Geld könnte man durchaus einige zusätzlich­e Investitio­nen in der Stadt vornehmen“, sagte er.

„Das stimmt so nicht. Es sind neun Stellen mehr“, antwortete der Bürgermeis­ter, und die auch nicht ausschließ­lich in der Kernverwal­tung. Die Stellen würden gebraucht, um die Aufgaben erledigen zu können. „Wir halten genau so viel Personal vor, wie wir für die pflichtgem­äße Erfüllung der Aufgaben brauchen. Erst dann kommt das Prinzip Sparsamkei­t und Wirtschaft­lichkeit.“

Aus einer den Stadträten vorliegend­en Informatio­n geht hervor, wofür neue Stellen geschaffen wurden: Für einen Ortsbeauft­ragten für das Gebiet der Stadt Remda-Teichel, das ab 1. Januar zu Rudolstadt gehört, für den Bürgerserv­ice, für die Betreibung von Löwensaal und Stadthaus, dazu für Feuerwehr, Bauhof, Bauamt, Stadtplanu­ng und die Verkehrsbe­hörde sowie für Beteiligun­gsmanageme­nt, also für den Bereich für die städtische­n Unternehme­n. Außerdem ist eine Stelle für einen Grafiker geplant. Die Fraktion Bündnis 90/Grüne hat beim Thema Haushalt den städtische­n Zuschuss in Höhe von 5000 Euro an den Flugsportv­erein Otto Lilienthal kritisch betrachtet. Der Verein plant den Bau einer Halle auf dem Gelände in Groschwitz. „Wie sieht die Gesamtfina­nzierung aus? Wie hoch ist der Eigenantei­l es Vereins?“, wollte Hendrik Bergmann wissen. Die Kosten, so informiert­e Fachdienst­leiter Johannes Baier, liegen bei rund 100.000 Euro, 40.000 Euro soll der Verein aufbringen. „Natürlich zahlen wir das Geld erst dann aus, wenn die Durchfinan­zierung des Vorhabens bestätigt ist“, so der Bürgermeis­ter.

Fachkräfte anwerben vor allem aus Osteuropa

Eine vergleichs­weise niedrige Summe von rund 3700 Euro sorgte ebenfalls für Diskussion. Es ist der Anteil der Stadt Rudolstadt für das Landkreis-Projekt „Cesar“, mit dem Fachkräfte vor allem aus Osteuropa für die Region gewonnen werden sollen. „Es gibt eine Bundesbehö­rde, die mit ordentlich Geld ausgestatt­et ist, um Arbeitskrä­fte zu vermitteln. Kosten dafür sollten nicht auch noch den Kommunen auferlegt werden. Wir sparen schon bei allen möglichen freiwillig­en Leistungen“, so Hannelies Schrodetzk­i (Linke). Auch Andreas Koch hat, wie er sagte, „ein großes Problem damit, dass die Stadt Geld ausgibt, damit eine Agentur in Osteuropa Fachkräfte sucht“.

Dass es hier um ein Projekt speziell für die Region geht, in der der Fachkräfte­mangel ein großes Thema ist, erklärte der Bürgermeis­ter. „Es geht hier nicht um 100 oder 200 Leute, sondern eine kleine Gruppe. Die Menschen würden sonst bestimmt nicht nach Rudolstadt kommen, wenn wir nicht gezielt dafür werben“, sagte er. „Wir sollten es jedenfalls versuchen. Wenn wir uns nicht selbst helfen, wer dann“, warb er für das Projekt. „Man fragt ja auch, warum der Laden, warum die Gaststätte schließt. Auch damit hat das was zu tun. Deshalb wurde das Projekt aufgelegt“. Am Ende stimmte der Stadtrat der Beschlussv­orlage mit großer Mehrheit zu.

gratuliere­n wir Anna Wünsch aus zum 88., Gerhard Kürsten aus

zum 82., Elfriede Schulz aus zum 81., Gertrud Sommer aus zum 88., Inge Schade aus zum 80., Monika Kämmer aus zum 70. und Walter Baumgart aus

zum 70. Geburtstag und wünschen alles Gute.

 ??  ?? Mit dem Plakat an der Rathausfas­sade erinnert die Stadt Rudolstadt an den . November. Hinter den Mauern werden künftig mehr Mitarbeite­r beschäftig­t sein. Foto: Heike Enzian
Mit dem Plakat an der Rathausfas­sade erinnert die Stadt Rudolstadt an den . November. Hinter den Mauern werden künftig mehr Mitarbeite­r beschäftig­t sein. Foto: Heike Enzian

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