Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Rettungsassistent/in werden und Menschen retten
Anschluss 112 – das Telefon klingelt, Sekunden später startet der Rettungstrupp zum Einsatz. Das Leben der Rettungsassistenten ist aufregend. Immer als erster am Einsatzort sind sie für die Erstversorgung verantwortlich, ehe der Notarzt eintrifft. Nach der Erstversorgung am Unfallort transportieren die Rettungsassistenten die Verletzten in die Klinik.
Möchtest du Teil des Rettungsteams werden, wartet eine spannende Ausbildung zum Rettungsassistenten auf dich. Ein Jahr lang besuchst du eine Berufsfachschule und erfährst dort, wie der menschliche Körper aufgebaut ist, wie Patienten versorgt und Unfallopfer wiederbelebt und transportiert werden.
Während der Ausbildung zum Rettungsassistenten wird aber auch die Praxis nicht zu kurz kommen. So wirst du während des einjährigen Praktikums, das dich nach der Schulzeit erwartet, regelmäßig Rettungseinsätze begleiten und in Notaufnahmen, Intensivstationen oder OP-Sälen den Kollegen über die Schulter schauen.
Die Ausbildung zum Rettungsassistenten besteht aus einer einjährigen Schulphase und einem anschließenden praktischen Jahr. Klar ist: ohne Basiswissen läuft gar nichts. Deshalb heißt es in der Berufsschule, die Grundlagen zu pauken. Dazu gehören neben den medizinischen Hintergründen auch die taktischen und organisatorischen Vorgehensweisen. Denn oft können Sekunden entscheidend sein.
Der Unterricht ist komplex, du benötigst daher ein hohes Maß an
Worauf kommt es bei der Ausbildung an? Fleiß, Durchhaltevermögen und Ehrgeiz. So wirst du den Unterrichtsinhalt regelmäßig nachbereiten und dich auf Prüfungen vorbereiten. Besonders schwierige Inhalte werden in Form von Gruppenarbeit vermittelt, wodurch gleichzeitig deine Teamfähigkeit gestärkt wird.
Mit vielen praktischen Übungen wirst du zudem lernen, wie die verschiedenen Verletzungen unterschieden und welche Rettungsmaßnahmen angewendet werden. Ein Unfallort ist zwar kein steriler OP-Saal, doch dennoch muss ein Höchstmaß an Hygiene gewährleistet werden. Ebenso lernst du Gefahrenquellen zu erkennen und zu beseitigen.
Der Unterricht an der Berufsschule findet in Form von theoretischen und praktischen Modulen statt. Zusätzlich wirst du ein 3-wöchiges Praktikum innerhalb des ersten halben Jahres machen. Am Ende des ersten Jahres steht die Abschlussprüfung an. Diese besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Bestehst du die Prüfung, wirst du zu dem einjährigen Praktikum zugelassen, das du zur staatlichen Anerkennung benötigst und an einer Lehrrettungswache absolvieren wirst.
Um Rettungsassistent zu werden, musst du mindestens 18 Jahre alt sein. Vorausgesetzt wird zudem ein Hauptschulabschluss. Hast du keinen Schulabschluss, kannst du dies durch den Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung ausgleichen. Natürlich musst du als Rettungsassistent topfit sein. Um dies zu belegen, legst du ein ärztliches Attest vor. Einige Fachschulen verlangen zudem ein polizeiliches Führungszeugnis, mit dem du zeigen kannst, dass gegen dich keinerlei Vorstrafen vorliegen.
In der Ausbildung zum Rettungsassistent benötigst du starke Nerven, Teamfähigkeit und Belastbarkeit. Du solltest zudem ein Händchen für den Umgang mit Menschen haben, denn oft heißt es für dich, parallel zur Versorgung die Unfallopfer und Beteiligten zu beruhigen. Ebenso sollte es dir nichts ausmachen, zu außergewöhnlichen Zeiten zu arbeiten, die Nächte sind ebenso wenig ausgenommen, wie Wochenenden und Feiertage.