Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Saisonstart als Wundertüte
Schneller, aber schwerer beherrschbar: Am Sonntag startet im australischen Melbourne die Formel 1 in ihre neue Saison und will durch eine umfangreiche Regeländerung mehr Beliebtheit bei den Fans gewinnen. Sie will wieder mehr Königsklasse sein. Dafür sind die Reifen breiter, die Autos sehen spektakulärer aus, weil die Ingenieure in Sachen Chassis freie Hand hatten und bei Rundenzeiten werden Rekorde erwartet. Ebenso soll das Können der Fahrer wieder mehr zum Tragen kommen. Es ist also alles angerichtet für eine spannende Saison.
In den vergangenen drei Jahren zeichnete sich das Siegerteam immer schnell ab: Mercedes. 51 der letzten 59 Rennen wurden gewonnen und der Saisonauftakt in Australien immer seit 2014. Angesichts der Tatsache, dass der Nachfolger von Weltmeister Nico Rosberg, der Finne Valtteri Bottas, sicher etwas Eingewöhnungszeit brauchen wird, ist der Brite Lewis Hamilton Favorit auf den Titel.
Doch um die Mercedes-Dominanz zu durchbrechen, hat die Konkurrenz hart geschuftet. Allen voran ein Deutscher in einem italienischen Auto. Sebastian Vettel hat mit Ferrari bei den Testfahrten in Barcelona den besten Eindruck aller Teams hinterlassen. Viele haben den Traditionsrennstall deshalb ebenfalls ganz oben auf der Favoritenliste.
Allerdings ist davon auszugehen, dass Mercedes, aber auch Red Bull, noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt haben. Wer also noch welchen Joker auf der Hand hat, wird sich am Sonntag zeigen. Der Saisonstart bleibt eine Wundertüte. Im Sinne der Zuschauer bleibt zu hoffen, dass diesmal mehrere Rennställe Siegchancen haben.