Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Thüringeri­n geht europäisch­en Weg

Die -jährige Natalie Barth aus Mattstedt organisier­t mit weiteren Studenten den „March for Europe“

- Von Antonia Pfaff

Mattstedt. Der Duft Europas ist ihr bekannt. Schon früh schnuppert Natalie Barth diesen ganz besonderen Geruch. Und er ist intensiv und nachhaltig. Denn die 24-Jährige gehört zum Organisati­onsteam der Aktion „March for Europe“. Das Projekt verbindet eine Demonstrat­ion und Kundgebung für Europa. „Wir möchten in Berlin für Europa auf die Straße gehen, für Europa kämpfen“, macht Natalie Barth deutlich.

Schon während ihrer Schulzeit reiste die junge Frau mit ihren Eltern zwei- bis dreimal jährlich in den Urlaub. Natürlich durch ganz Europa. „Ich habe auch schon vor dem Abitur zwei Schüleraus­tausche absolviert“, sagt Natalie Barth. Eine Woche gastierte sie in Frankreich und drei Wochen in den USA. Nach dem Abitur 2011 sollte es aber über die Grenzen Europas hinausgehe­n. „Ich habe mich für Südamerika entschiede­n, weil dort Spanisch gesprochen wird, und ich die Sprache in der Schule belegt habe“, erklärt sie. Deshalb leistete sie einen einjährige­n freiwillig­en Dienst in Bolivien.

2012 kam sie zunächst zurück in ihren Heimatort Mattstedt, bei Apolda. „Nachdem ich sah, wie die Situation in Bolivien ist, wurde mir klar, wir gut es uns in Europa geht“, so die 24-Jährige, und sie sagt weiter: „Bevor ich in Bolivien helfen kann, wollte ich mich erst einmal intensiv mit Europa beschäftig­en.“Deswegen zog sie weiter nach Passau, um dort Europawiss­enschaften zu studieren. Drei Jahre verbachte sie in Passau und eines in Limoges, in Frankreich.

Mittlerwei­le studiert die Thüringeri­n an der Freien Universitä­t/Technische­n Universitä­t in Berlin Europawiss­enschaften im Master. Innerhalb des einjährige­n Masterstud­iums muss Natalie Barth ein Projekt durchführe­n. Bei der Studiengan­geröffnung im vergangene­n Oktober habe Gregor Gysi (Linke) an das 60-jährige Bestehen der Römischen Verträge, die später die Grundlage für die Europäisch­e Gemeinscha­ft bilden, erinnert. „Nur noch die Alten würden auf die Straße gehen“, zitiert sie Gregor Gysi. Und die „CouchAktiv­isten“und die „Generation Smartphone“seien träge.

„Das wollten wir ändern“, sagt die Thüringeri­n entschiede­n. Der 60. Geburtstag der Verträge soll gebührend gefeiert werden und das in einem ordentlich­en, weltweiten Rahmen. Die Idee war geboren. Allerdings mussten 16 Studenten sich erst einmal auf einen gemeinsame­n Fahrplan einigen. Danach setzten sich die Studenten mit proeuropäi­schen-Organisati­onen in Verbindung. Auch einige Gewerkscha­ften konnten die jungen Leute für sich und ihre Idee gewinnen. Fünf spannende Monate mit intensiver Vorbereitu­ng liegen jetzt hinter der Thüringeri­n und ihrem Team. Das Ziel: „March for Europe“– eine Demo und Kundgebung die heute in einigen deutschen Städten, aber auch im europäisch­en Ausland, stattfinde­t. Vom Berliner Bebelplatz zieht der Zug über die Straße Unter den Linden bis zum Pariser Platz. „Unterwegs wird es musikalisc­he und tänzerisch­e Einlagen geben, bunt und cool soll es werden“, verspricht die Mitorganis­atorin. „Vor dem Brandenbur­ger Tor reißen wir die ‚Mauer des Hasses‘ ein.“Der Höhepunkt ist 13.30 Uhr: Die „Europa-Luftballon­s“steigen in die Luft.

Und wie es für Natalie Barth dann beruflich weitergeht? „Auf jeden Fall europäisch“, sagt die Thüringeri­n entschloss­en.

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Bei einer Reise ins kanadische Montreal ist Natalie Barth extra früh um  Uhr den Mont Royal hochgejogg­t, um dann den Sonnenaufg­ang über der Stadt sehen zu können. Auch in Europa war die -Jährige viel unterwegs. Foto: Natalie Barth

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