Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Zaso und Bürgerinitiative bemühen sich um Kompromiss
Nach Übergabe von Unterschriften an Pößnecker Bürgermeister unterbreitet der Zweckverband Angebot an Bürgerinitiative
Pößneck. Die Diskussionen über die Laufzeit der Deponie Wiewärthe nehmen derzeit wieder Fahrt auf. Bereits auf der jüngsten Stadtratssitzung am vergangenen Donnerstag, hatte die Bürgerinitiative (BI) Pößneck-Nord Gelegenheit, ihr Anliegen öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Ihre Forderung, die Einlagerung von Aschen, Schlacken und Kesselstäuben nicht über das Jahr 2024 weiter zu betreiben, unterstrich die BI mit der Übergabe von über 400 Unterschriften an Pößnecks Bürgermeister Michael Modde (Freie Wähler).
BI-Sprecher Andreas Vitik war dazu vor der Sitzung entsprechende Redezeit eingeräumt worden. Sein Appell an den Bürgermeister und die Stadträte, sich weiterhin für das geplante Laufzeitende stark zu machen, wurde mit Applaus bedacht. Mehr aber auch nicht! Bislang sei nämlich noch keine weitere Rückmeldung von Seiten der Stadträte gekommen, erklärte Andreas Vitik auf Nachfrage unserer Zeitung. Der BISprecher hofft daher, dass sich die Räte in den kommenden Tagen noch einmal zu Wort melden. „Die Unterschriftensammlung ist durch die Übergabe keineswegs geschlossen“, sagte er. „Wenn die Stadträte sich beteiligen würden, wäre das ein gutes Signal in Richtung Zaso.
Der Zaso – der Zweckverband Abfallwirtschaft Saale-Orla – hatte zuletzt über eine Verlängerung der Laufzeit bis 2034 beziehungsweise 2056 nachgedacht. Für die Bürgerinitiative ist dies allerdings nicht hinnehmbar (OTZ berichtete). Nun könnte sich jedoch ein Kompromiss abzeichnen. Nach der Stadtratssitzung habe der Verband das Gespräch mit der BI gesucht, bestätigten sowohl Andreas Vitik als auch Michael Modde, der gleichzeitig Verbandsvorsitzender des Zaso ist.
Auf den Inhalt des Angebots wollten beide zunächst aber nicht eingehen. Der etwaige Kompromiss sei noch von verschiedenen Faktoren abhängig. Beispielsweise müssten noch die genauen Kosten errechnet werden. Vitik erklärte allerdings, dass er mit der angebotenen Lösung „gut leben könnte“. „Und auch der Saale-Orla-Kreis würde diesen Kompromiss mittragen“, versicherte Modde.
Für eine Entscheidung im Verband braucht es allerdings auch noch die Stimmen aus dem Landkreis Saalfeld Rudolstadt. Der bestehe aber weiterhin auf den ab Mai geplanten Emissions-Messungen, um die Gesundheitsbedenklichkeit der Deponie zu prüfen und damit seine Entscheidung treffen zu können, sagte Modde, der darin eine vertröstende Taktik fürchtet. Ihm liege jedoch sehr an dem angestrebten Kompromiss.
Saalfeld-Rudolstadt pocht auf Emissionsmessungen