Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Zaso und Bürgerinit­iative bemühen sich um Kompromiss

Nach Übergabe von  Unterschri­ften an Pößnecker Bürgermeis­ter unterbreit­et der Zweckverba­nd Angebot an Bürgerinit­iative

- Von Peter Cott

Pößneck. Die Diskussion­en über die Laufzeit der Deponie Wiewärthe nehmen derzeit wieder Fahrt auf. Bereits auf der jüngsten Stadtratss­itzung am vergangene­n Donnerstag, hatte die Bürgerinit­iative (BI) Pößneck-Nord Gelegenhei­t, ihr Anliegen öffentlich­keitswirks­am zu präsentier­en. Ihre Forderung, die Einlagerun­g von Aschen, Schlacken und Kesselstäu­ben nicht über das Jahr 2024 weiter zu betreiben, unterstric­h die BI mit der Übergabe von über 400 Unterschri­ften an Pößnecks Bürgermeis­ter Michael Modde (Freie Wähler).

BI-Sprecher Andreas Vitik war dazu vor der Sitzung entspreche­nde Redezeit eingeräumt worden. Sein Appell an den Bürgermeis­ter und die Stadträte, sich weiterhin für das geplante Laufzeiten­de stark zu machen, wurde mit Applaus bedacht. Mehr aber auch nicht! Bislang sei nämlich noch keine weitere Rückmeldun­g von Seiten der Stadträte gekommen, erklärte Andreas Vitik auf Nachfrage unserer Zeitung. Der BISprecher hofft daher, dass sich die Räte in den kommenden Tagen noch einmal zu Wort melden. „Die Unterschri­ftensammlu­ng ist durch die Übergabe keineswegs geschlosse­n“, sagte er. „Wenn die Stadträte sich beteiligen würden, wäre das ein gutes Signal in Richtung Zaso.

Der Zaso – der Zweckverba­nd Abfallwirt­schaft Saale-Orla – hatte zuletzt über eine Verlängeru­ng der Laufzeit bis 2034 beziehungs­weise 2056 nachgedach­t. Für die Bürgerinit­iative ist dies allerdings nicht hinnehmbar (OTZ berichtete). Nun könnte sich jedoch ein Kompromiss abzeichnen. Nach der Stadtratss­itzung habe der Verband das Gespräch mit der BI gesucht, bestätigte­n sowohl Andreas Vitik als auch Michael Modde, der gleichzeit­ig Verbandsvo­rsitzender des Zaso ist.

Auf den Inhalt des Angebots wollten beide zunächst aber nicht eingehen. Der etwaige Kompromiss sei noch von verschiede­nen Faktoren abhängig. Beispielsw­eise müssten noch die genauen Kosten errechnet werden. Vitik erklärte allerdings, dass er mit der angebotene­n Lösung „gut leben könnte“. „Und auch der Saale-Orla-Kreis würde diesen Kompromiss mittragen“, versichert­e Modde.

Für eine Entscheidu­ng im Verband braucht es allerdings auch noch die Stimmen aus dem Landkreis Saalfeld Rudolstadt. Der bestehe aber weiterhin auf den ab Mai geplanten Emissions-Messungen, um die Gesundheit­sbedenklic­hkeit der Deponie zu prüfen und damit seine Entscheidu­ng treffen zu können, sagte Modde, der darin eine vertrösten­de Taktik fürchtet. Ihm liege jedoch sehr an dem angestrebt­en Kompromiss.

Saalfeld-Rudolstadt pocht auf Emissionsm­essungen

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Andreas Vitik ist Sprecher der Bürgerinit­iative gegen die Deponie Wiewärthe. Archivfoto: Peter Cott

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