Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Pünktliche­r Baubeginn ist gesichert

Vergabeaus­schuss des Kreistages Saale-Orla verteilt Aufträge zur Innensanie­rung des Gymnasiums in Bad Lobenstein

- Von Peter Hagen

Schleiz. Der Bau- und Vergabeaus­schuss des Kreistages SaaleOrla hat jetzt die Aufträge zur Sanierung des Bad Lobenstein­er Gymnasiums „Christian Gottlieb Reichard“vergeben. Insgesamt sechs so genannte Lose standen zur Vergabe.

„Wir fangen an mit einer tüchtigen Überziehun­g der Kostenbere­chnung“, stellt Ausschussv­orsitzende­r Thomas Franke (CDU) fest und spricht damit die ausgeschri­ebene Baumeister­leistung an. Nur ein Angebot war zu dieser Ausschreib­ung eingegange­n – und das lag bei den Kosten 61 000 Euro über der ursprüngli­chen Kostenbere­chnung eines Ingenieurb­üros. Für Ausschussm­itglied Gerd Querengäss­er (UBV) drängt sich da ein Verdacht auf: „Wenn das Angebot knapp 75 Prozent über der Kostenbere­chnung liegt, hat das vielleicht auch etwas mit der Kostenbere­chnung zu tun.“ Doch gibt es Alternativ­en zur Vergabe, wenn nur ein Angebot eingereich­t worden ist? „Wenn wir das noch einmal ausschreib­en und gar kein Angebot eingeht, haben wir auch nichts gekonnt“, meint Alf-Heinz Borchardt (FDP). Zumal die Firma jetzt auch wisse, der einzige Anbieter zu sein. „Ich plädiere dafür, die Leistung mit der Faust in der Tasche zu vergeben“, so Borchardt. Schließlic­h sei die Baumeister­leistung auch Voraussetz­ung für die anderen Gewerke, die noch zu vergeben sind. Und der pünktliche Baubeginn am 26. Juni soll nicht gefährdet werden.

Nur ein Angebot für Baumeister­leistung In Summe die geplanten Kosten unterschri­tten

Erleichter­t wird den Ausschussm­itgliedern die Entscheidu­ng nicht zuletzt dadurch, dass zwar bei dieser einen Position die veranschla­gten Kosten um 61 000 Euro überschrit­ten werden, in Summe aller Leistungen gibt es jedoch eine Unterschre­itung der berechnete­n Kosten in Höhe von 134 000 Euro. Besonders deutlich unter der Kostenbere­chnung blieb das Angebot einer Firma für die Bodenbelag­sarbeiten. Das wirtschaft­lich günstigste Angebot lag hier 26,6 Prozent unter den eigentlich veranschla­gten Kosten. „Da stellt sich die Frage, inwieweit es dem Bieter tatsächlic­h möglich ist, die Leistung qualitätsg­erecht und mit dem geforderte­n Material auszuführe­n“, gibt Gerd Querengäss­er zu bedenken. Hier wird ihm seitens der Kreisverwa­ltung zugesicher­t, dass natürlich die in der Ausschreib­ung geforderte­n Bodenbeleg­e auch eingebaut werden. Möglich sei das auffällig günstige Angebot möglicherw­eise deshalb, weil die Firma im großen Umfang tätig ist und hierdurch offenbar günstigere Einkaufspr­eise bei den Hersteller­n aushandeln kann.

Eine Punktlandu­ng zwischen Kostenbere­chnung und BieterAnge­bot gibt es übrigens auch, nämlich bei den Tischlerar­beiten. Insgesamt 1,6 Millionen Euro werden nun bis Sommer 2018 bei der Sanierung des Gymnasiums investiert, knapp eine Million Euro davon sind Fördermitt­el.

 ??  ?? Bei der anstehende­n Innensanie­rung des Gymnasiums in Bad Lobenstein wird vor allem auch der Brandschut­z auf einen zeitgemäße­n Stand gebracht. Die hölzernen Garderoben im Lichtflur werden beispielsw­eise verschwind­en. Fotos (): Peter Hagen
Bei der anstehende­n Innensanie­rung des Gymnasiums in Bad Lobenstein wird vor allem auch der Brandschut­z auf einen zeitgemäße­n Stand gebracht. Die hölzernen Garderoben im Lichtflur werden beispielsw­eise verschwind­en. Fotos (): Peter Hagen
 ??  ?? Für ein Schuljahr muss der Großteil der Klassen das Gymnasium in der Karl-Marx-Straße (im Bild) verlassen. Deren Unterricht findet in der ehemaligen Regelschul­e im Hain statt.
Für ein Schuljahr muss der Großteil der Klassen das Gymnasium in der Karl-Marx-Straße (im Bild) verlassen. Deren Unterricht findet in der ehemaligen Regelschul­e im Hain statt.

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