Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Pünktlicher Baubeginn ist gesichert
Vergabeausschuss des Kreistages Saale-Orla verteilt Aufträge zur Innensanierung des Gymnasiums in Bad Lobenstein
Schleiz. Der Bau- und Vergabeausschuss des Kreistages SaaleOrla hat jetzt die Aufträge zur Sanierung des Bad Lobensteiner Gymnasiums „Christian Gottlieb Reichard“vergeben. Insgesamt sechs so genannte Lose standen zur Vergabe.
„Wir fangen an mit einer tüchtigen Überziehung der Kostenberechnung“, stellt Ausschussvorsitzender Thomas Franke (CDU) fest und spricht damit die ausgeschriebene Baumeisterleistung an. Nur ein Angebot war zu dieser Ausschreibung eingegangen – und das lag bei den Kosten 61 000 Euro über der ursprünglichen Kostenberechnung eines Ingenieurbüros. Für Ausschussmitglied Gerd Querengässer (UBV) drängt sich da ein Verdacht auf: „Wenn das Angebot knapp 75 Prozent über der Kostenberechnung liegt, hat das vielleicht auch etwas mit der Kostenberechnung zu tun.“ Doch gibt es Alternativen zur Vergabe, wenn nur ein Angebot eingereicht worden ist? „Wenn wir das noch einmal ausschreiben und gar kein Angebot eingeht, haben wir auch nichts gekonnt“, meint Alf-Heinz Borchardt (FDP). Zumal die Firma jetzt auch wisse, der einzige Anbieter zu sein. „Ich plädiere dafür, die Leistung mit der Faust in der Tasche zu vergeben“, so Borchardt. Schließlich sei die Baumeisterleistung auch Voraussetzung für die anderen Gewerke, die noch zu vergeben sind. Und der pünktliche Baubeginn am 26. Juni soll nicht gefährdet werden.
Nur ein Angebot für Baumeisterleistung In Summe die geplanten Kosten unterschritten
Erleichtert wird den Ausschussmitgliedern die Entscheidung nicht zuletzt dadurch, dass zwar bei dieser einen Position die veranschlagten Kosten um 61 000 Euro überschritten werden, in Summe aller Leistungen gibt es jedoch eine Unterschreitung der berechneten Kosten in Höhe von 134 000 Euro. Besonders deutlich unter der Kostenberechnung blieb das Angebot einer Firma für die Bodenbelagsarbeiten. Das wirtschaftlich günstigste Angebot lag hier 26,6 Prozent unter den eigentlich veranschlagten Kosten. „Da stellt sich die Frage, inwieweit es dem Bieter tatsächlich möglich ist, die Leistung qualitätsgerecht und mit dem geforderten Material auszuführen“, gibt Gerd Querengässer zu bedenken. Hier wird ihm seitens der Kreisverwaltung zugesichert, dass natürlich die in der Ausschreibung geforderten Bodenbelege auch eingebaut werden. Möglich sei das auffällig günstige Angebot möglicherweise deshalb, weil die Firma im großen Umfang tätig ist und hierdurch offenbar günstigere Einkaufspreise bei den Herstellern aushandeln kann.
Eine Punktlandung zwischen Kostenberechnung und BieterAngebot gibt es übrigens auch, nämlich bei den Tischlerarbeiten. Insgesamt 1,6 Millionen Euro werden nun bis Sommer 2018 bei der Sanierung des Gymnasiums investiert, knapp eine Million Euro davon sind Fördermittel.