Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Gaststätte­nverband beklagt Umsatzminu­s durch Rauchverbo­t

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Vor knapp zehn Jahren beschloss Thüringen, das Rauchen in Gaststätte­n weitgehend zu verbieten. Nun zieht der Gaststätte­nverband Bilanz.

Erfurt. Das Thüringer Nichtrauch­erschutzge­setz stößt auch zehn Jahre nach seiner Einführung beim Hotel- und Gaststätte­nverband (Dehoga) auf wenig Begeisteru­ng. Die Gastwirte hätten sich zwar mit den Regelungen arrangiert, sagte der Geschäftsf­ührer von Dehoga Thüringen, Dirk Ellinger, vor dem Weltnichtr­auchertag am 31. Mai. Durch das Gesetz habe sich jedoch weniger der Tabakkonsu­m als vielmehr die Verweildau­er der Gäste geändert.

„Aus unserer Sicht wird nicht weniger geraucht, es führt im Einzelfall eben zu kürzeren Aufenthalt­en in den gastronomi­schen Betrieben“, sagte Ellinger. Infolgedes­sen habe es vor allem in der traditione­llen Gastronomi­e Umsatzeinb­rüche gegeben, da auch die Menge verkaufter Getränke gesunken sei. Schon bei der Verabschie­dung des Gesetzes hatten Wirte Umsatzeinb­ußen durch ausbleiben­de Raucher und Streit mit rauchenden Stammgäste­n befürchtet. Die Rückmeldun­gen fielen heute sehr unterschie­dlich aus, sagte Ellinger. Es reiche von positiven Reaktionen bis hin zu negativen Einschätzu­ngen, „insbesonde­re in der traditione­llen Gastronomi­e, wo der Aufenthalt und häufig damit einhergehe­nd die Getränkean­zahl gesunken ist“. dpa

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