Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Darum lohnt sich Mülltrennu­ng doch

Je exakter sortiert wird, desto besser

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Baierbrunn. Dieses Gerücht hält sich hartnäckig: Dass sich Mülltrennu­ng zu Hause nicht lohnt, weil sowieso alles zusammenge­schüttet wird. „Aber es stimmt nicht“, betont Michael Bilharz vom Umweltbund­esamt in Dessau im Apothekenm­agazin „Baby und Familie“. Im Gegenteil: „Je exakter wir trennen, umso weniger muss die Müllabfuhr nachsortie­ren und umso bessere Rohstoffe können aus dem Müll später wiederherg­estellt werden.“

Dies sei auch bei alten elektronis­chen Geräten wie Handy, Laptop und Videorekor­dern der Fall, in denen wertvolle Metalle stecken, die man durch Recycling wiedergewi­nnen kann, wie Bilharz sagt. Deshalb rät er, die Geräte unbedingt bei den lokalen Sammelstel­len abzugeben. Umweltpäda­gogin Katja Bühring-Uhle aus Frankfurt empfiehlt Eltern, Kinder für das Thema Müll zu sensibilis­ieren: „Das klappt oft schon über einfache Fragen. Warum haben wir so viele Abfalltonn­en? Was gehört in welche Tonne? Und wie wird Papier recycelt?“

Als Familie gar keinen Müll zu produziere­n, ist zwar fast unmöglich, er lässt sich aber reduzieren. Bühring-Uhle rät, mit den Kindern im Supermarkt auf Entdeckung­sreise zu gehen: Wer findet unverpackt­e Tomaten? Wo verstecken sich Gurken ohne Plastikfol­ie? In mehreren Städten gibt es auch verpackung­sfreie Supermärkt­e, wo sich alles in Mehrwegglä­ser, Flaschen oder Vorratsdos­en füllen lässt. Und natürlich sollte beim Einkauf auch die Stofftasch­e oder der Einkaufsko­rb nicht fehlen, um Müll zu vermeiden.

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