Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Polizeigewerkschaft fordert zusätzliche Waffen
Eine Woche nach den G-Krawallen in Hamburg fordert die Gewerkschaft der Polizei in Thüringen nicht-tödliche Waffen für die Bereitschaftspolizei.
Erfurt. Für Einsatz-Distanzen zwischen 20 und 50 Metern seien zusätzliche Waffen nötig, sagte der Landesvorsitzende Kai Christ der Zeitung „Freies Wort“. „Das würde auch den ein oder anderen Schlagstockeinsatz verhindern.“
Den Einsatz von Gummi-Geschossen lehnt Christ jedoch ab, weil auch diese tödlich sein könnten. Stattdessen könnten sogenannte Pepperballs, die beim Aufprall platzen und Reizstoff freigeben, eingesetzt werden, sagt er weiter.
So könnte auch verhindert werden, dass Gewalttäter Polizisten mit Dachlatten und Eisenstangen angreifen. Gleichzeitig sprach Christ sich für klare Regeln beim Einsatz neuer Waffen aus.
Das Thüringer Innenministerium reagierte dem Bericht zufolge zurückhaltend auf die Forderung. „Die einzelnen Bereiche der Thüringer Polizei sind gemäß den ihnen zugewiesenen Aufgaben mit den erforderli- chen und geeigneten Einsatzmitteln zur Anwendung von unmittelbarem Zwang ausgestattet“, sagte ein Sprecher auf Anfrage von „Freies Wort“. Der Kauf von Gummi- oder Pepperball-Geschossen und von Tasern sei laut Ministeriumsaussage bisher nicht geplant. (dpa)