Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Gegen Stilllegun­gsflächen

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Zu „Der Innenminis­ter muss jetzt liefern“(OTZ, 8.7.2017).

Nach dem Thüringer Waldgesetz ist Thüringen-Forst verpflicht­et, eine nachhaltig­e und naturnahe Waldwirtsc­haft zu praktizier­en. Auf 220 000 Hektar Landeswald wird dies seit 27 Jahren mit erhebliche­m Aufwand durchgefüh­rt.

Dabei werden die Waldbestän­de mit klimaangep­assten Baumarten entwickelt, um eine hohe ökonomisch­e wie auch ökologisch­e Stabilität zu erreichen. Seltene Baumarten wie Eiben oder Elsbeeren werden gefördert, zusammen mit den Naturschut­zbehörden diverse Projekte auf den Waldfläche­n umgesetzt, das Waldwegesy­stem ist für vielfältig­e Aktivitäte­n im gesamten Jahr nutzbar, eine Erhöhung des Totholzant­eils und die Bereitstel­lung eines heimischen Rohstoffes sprechen für die Bewirtscha­ftung.

Wissenscha­ftliche Studien belegen eine höhere Artenvielf­alt im Wirtschaft­swald gegenüber so genannter „Waldwildni­s“, nur wenige Spezialist­en hätten Vorteile. Extreme Standorte, welche über die Landeswald­fläche wie ein Netz liegen, wären eine Alternativ­e zu großen Stilllegun­gsflächen. Die Bewirtscha­ftung der im Umbau befindlich­en Waldfläche­n zu stabilen Mischwälde­rn für die Holzbereit­stellung vor Ort, der Klimaverän­derung zu entspreche­n und den wachsenden Ansprüchen der Gesellscha­ft nachzukomm­en, erfordert qualifizie­rte Beschäftig­te und keine Märchenbuc­hidylle. Forstwirts­chaftliche Waldnutzun­g garantiert Arbeitsplä­tze. (gekürzt) Dietmar König, Unterwelle­nborn

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