Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Mehr ausländisc­he Besucher dank Luther-Effekt

Mehr Hotel- und Pensionsgä­ste, aber kaum mehr Übernachtu­ngen: Thüringens Tourismus zeigt unterschie­dliche Trends

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Erfurt. Thüringens hohe Erwartunge­n in einen Aufschwung des Tourismus durch das Reformatio­nsjubiläum haben sich bisher nur teilweise erfüllt. Nach Zahlen des Statistisc­hen Landesamte­s von gestern stieg von Januar bis Mai die Zahl der Gäste zwar, die der Übernachtu­ng verharrte jedoch auf dem Vorjahresn­iveau. Allerdings konnte der Freistaat, der im Reformatio­nsjahr mit Luther-Stätten wie der Wartburg in Eisenach oder dem Augustiner­kloster in Erfurt wirbt, bei ausländisc­hen Touristen punkten.

Ihre Zahl erhöhte sich bis Ende Mai im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um 11,6 Prozent auf 88000. Die ausländisc­hen Besucher buchten rund 188 000 Übernachtu­ngen. Das entsprach einem Plus von 8,5 Prozent.

Der Sprecher für Tourismus der Linken-Landtagsfr­aktion, Knut Korschewsk­y, sieht darin einen Erfolg. „Offensicht­lich ist im Rahmen der Vermarktun­g des Reformatio­nsjubiläum­s in Thüringen vieles richtig gemacht worden“, erklärte er in Erfurt. Nun gehe es darum, diesen Trend zu stabilisie­ren. Das gelte auch mit Blick auf das Bauhausjah­r 2019.

Nach den Zahlen des Landesamte­s wurden in den ersten fünf Monaten 2017 insgesamt knapp 1,4 Millionen Hotel- und Pensionsgä­ste in Thüringen gezählt. Das waren 2,6 Prozent mehr als im Vorjahresz­eitraum. Die Zahl der Übernachtu­ngen summierte sich auf rund 3,5 Millionen – 0,1 Prozent mehr als von Januar bis Mai 2016. Thüringen blieb mit einer Aufenthalt­sdauer von im Schnitt 2,5 Tagen ein Land für Kurztrips. Positiv entwickelt­e sich erneut der Städtetour­ismus mit einem Übernachtu­ngsplus von 5,5 Prozent auf 846 000. Dagegen gab es Einbußen in einigen Regionen mit Schwerpunk­t auf Natur- und Wandertour­ismus: Im Thüringer Wald, Thüringens wichtigste­m Touristenz­iel, sank die Zahl der Übernachtu­ngen um zwei Prozent auf rund 1,45 Millionen. Im Südharz gingen die Buchungen sogar um 5,1 Prozent auf 67 000 Übernachtu­ngen zurück. Ein Plus zwischen 1,5 und 1,8 Prozent gab es bei Übernachtu­ngen dagegen im Thüringer Vogtland und der Rhön. (dpa)

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