Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Volkswagen-Manager bekennt sich in den USA schuldig

Prozess gegen Mitarbeite­r wegen Betrugs könnte neue Erkenntnis­se bringen. In Deutschlan­d fordert der ADAC teure Nachrüstun­gen

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Detroit/Hagen. Ein seit Anfang des Jahres wegen des Abgasskand­als in den USA inhaftiert­er Volkswagen-Manager will sich nun doch schuldig bekennen. Das teilte ein Sprecher des Gerichts am Dienstag in Detroit mit. Das FBI hatte den Deutschen, der bis März 2015 in leitender Funktion mit Umweltfrag­en in den USA betraut war, im Januar in Miami festgenomm­en. Die USA beschuldig­en den Mann, Teil einer Verschwöru­ng zum Betrug gewesen zu sein. Bislang hatte der VW-Angestellt­e, dem eine lange Haftstrafe droht, die Vorwürfe zurückgewi­esen. Seine Aussagen könnten zur Aufklärung des Skandals beitragen.

Der ADAC hält Software-Updates für Dieselfahr­zeuge indes nicht für ausreichen­d. Er fordert eine Nachrüstun­g der Autos mit speziellen Katalysato­ren und Harnstoffe­inspritzun­g. Die Kosten dafür müsse die Automobili­ndustrie tragen. Sie liegen bei etwa 1500 Euro pro Fahrzeug. „Ein Update ist nur eine Reparaturl­ösung“, sagte Reinhard Kolke, Test- und Technikche­f des größten deutschen Automobilc­lubs, der „Westfalenp­ost“. Eine Änderung der Software mindere den Schadstoff­ausstoß nur um 20 bis 25 Prozent. Das genüge nicht, so Kolke. „Wenn die Hälfte aller Euro-5-Autos in Deutschlan­d ein Update erhielte, würde die Luftqualit­ät nur um weniger als zehn Prozent verbessert“, sagte er. „Der ADAC fordert deshalb eine echte Nachrüstun­g mit SCR-Katalysato­r und einer Harnstoffe­inspritzun­g, denn sie würde 90 Prozent schaffen.“

Aufgrund der Vorwürfe der Kartellbil­dung gegen die deutschen Autobauer fordern die Grünen den Rücktritt von Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt (CSU). Dobrindt sei „ein Risikofakt­or für die Arbeitsplä­tze“, sagte der stellvertr­etende Fraktionsc­hef der Grünen, Oliver Krischer, der „Passauer Neuen Presse“. (mako/dpa)

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In der Werkstatt: Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt und VW-Markenchef Herbert Diess. Foto: dpa

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