Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Für das Ausfräsen der Wurzeln reichte das Geld
Zum Beitrag „Neue Brücke und Straße in Tanna eingeweiht“, OTZ vom 18. Juli.
Seltsam, dass gerade die jüngsten und ältesten Anwohner die Frankendorfer Straße in Tanna einweihten. Denn für diese beiden Altersgruppen ist die neu gebaute Straße am wenigsten geeignet: Es gibt keine Gehwege, weil die Anlieger und Stadtplaner aus Kostengründen darauf verzichteten.
Wenn man aber eine Kleinstadt bei ständig steigendem Verkehr kinder- und altenfreundlich gestalten will, ist die Anlage von Bürgersteigen eigentlich unerlässlich. Es ist verwunderlich, dass sich die Stadtoberen in so einer wichtigen Sache nicht durchsetzen konnten, zumal ihnen das beim Fällen der großen Laubbäume entlang der alten Straße gelang. Die Bäume mussten für Schotterflächen am Straßenrand weichen. Jedoch gibt es nicht einmal auf einer Straßenseite einen durchgängigen Schotterweg bis zum Ortsteil Frankendorf. Zum Ausfräsen der Baumwurzeln reichte das Geld, aber leider nicht für Bordsteine. Immerhin, mit dem Auto oder Skateboard ist Frankendorf mit seiner beliebten Gaststätte jetzt schneller erreichbar.
Den in letzter Zeit veränderten Charakter der Stadt Tanna verkörpert die mit großem Aufwand erneuerte Frankendorfer Straße gut: Mit dem geschottertem Rand und ohne Bäume sieht sie aus wie eine Dorfstraße.
Ulf Weber, Tanna Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, Texte zu kürzen. Leserbriefe per E-Mail senden Sie bitte an schleiz@otz.de