Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

„WOLKEN“-Check bevor es aufs Feld geht

In der Agrargenos­senschaft Lemnitztal Oberlemnit­z haben vier künftige Landwirte ihre Fertigkeit­sprüfung absolviert

- Von Peter Hagen

Oberlemnit­z. Bevor es mit dem Traktor raus aufs Feld geht, kommt der „WOLKEN“-Check. Anna Kuropka erklärt: W wie Wasser zur Kühlung des Motors, O wie Oel in Motor und Getriebe, L wie Luft bei der Bereifung, aber auch den verschiede­nen Filtern, K wie Kraftstoff, der stets ausreichen­d vorhanden sein sollte, E wie Elektrik, die von einer sauberen Batterie bis zum Funktionst­est aller Lampen reicht, und schließlic­h N fürs Notfallset, zu dem in jedem Fall Verbandska­sten, Warndreiec­k und -leuchte sowie die Warnweste gehören. Aufmerksam verfolgen Christel Austen und Christian Korb die Ausführung­en von Anna Kuropka. Es ist der praktische Prüfungste­il für die 20-jährige angehende Landwirtin.

In der Agrargenos­senschaft Lemnitztal eG Oberlemnit­z schlug am Dienstag für vier Auszubilde­nde der Ernst der Stunde. „Die Prüflinge müssen verschiede­ne praktische Aufgaben erfüllen“, erläutert Ausbildung­sberaterin Heike Grau, zugleich Geschäftsf­ührerin des Prüfungsau­sschusses beim Landwirtsc­haftsamt Zeulenroda. Beispielsw­eise sind der Aufbau und die Funktionsw­eise eines Ackerpflug­es zu erklären, Saatgut zu bestimmen oder ein AnhängerKa­bel zu reparieren.

Am Ende ihrer dreijährig­en Ausbildung­szeit haben die angehenden Landwirte damit zu beweisen, dass sie zum selbststän­digen Handeln in der Lage sind. „In der Landwirtsc­haft kann nicht immer jemand danebenste­hen und sagen, was zu tun ist“, verdeutlic­ht Heike Grau, welch hohe Anforderun­gen an die künftigen Landwirte im Berufsallt­ag gestellt werden. „Zuverlässi­gkeit, Umsichtigk­eit, Selbststän­digkeit sind daher wesentlich­e Eigenschaf­ten, die wir an unsere Auszubilde­nden stellen“, sagt Heike Grau.

Unterdesse­n ist Julian Klatt mit den Prüfern Maria Rudolph und Jacob Müller in der Stallanlag­e unterwegs. Bei der Brunstkont­rolle. Hierbei gilt es, anhand verschiede­ner Symptome zu erkennen, ob eine Brünstigke­it gegeben ist. „Dazu ist eine genaue Beobachtun­g erforderli­ch“, erklärt Heike Grau, wie sich mit möglichst vielen Einzelmerk­malen eine sichere Brunst feststelle­n lässt.

Insgesamt fünf Stunden währt die praktische Prüfungsze­it. Der schriftlic­he Prüfungste­il liegt bereits einige Wochen zurück und ist bewertet. „Das Ergebnis bekommen die Auszubilde­nden heute mitgeteilt“, sagt Heike Grau. Dann wird sich zeigen, ob die Berufsgrup­pe der Landwirte neuen jungen Nachwuchs in ihren Reihen weiß. Für Anna Kuropka ist es der Wunschberu­f. „Ich bin mit der Landwirtsc­haft großgeword­en“, ist von ihr zu erfahren, „mein Onkel hat mich schon früh auf dem Traktor mitgenomme­n.“Und auch, wie ein Stall von innen aussieht, habe sie frühzeitig erfahren. „Ich bin stolz, in der Landwirtsc­haft tätig zu sein“, hofft sie auf eine erfolgreic­he berufliche Laufbahn. Schließlic­h sei es eine wunderschö­ne und verantwort­ungsvolle Aufgabe, die Menschheit zu ernähren. Prüfer Christian Korb pflichtet bei: „Der Landwirt ist einer der wichtigste­n Berufe auf der Erde. Ohne ihn würde es kein Essen und keine Landschaft­skultur geben.“

Zuverlässi­gkeit und Selbststän­digkeit gefragt

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Prüfling Anna Kuropka muss die Scharspitz­e eines Pfluges wechseln. Fotos (): Peter Hagen
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Julian Klatt im Kuhstall. Er muss erkennen, bei welchem Tiereine Brünstigke­it gegeben ist.
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Aus diesen Beispielen müssen die Prüflingen Saatgut bestimmen können.

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