Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Rendezvous per Kamera mit Isegrim

Die Jenaer Fotografin Bianka Werchan stellt ihre Wolfsbilde­r bei „Sobaexa Coworking“aus

- Von Michael Groß

Jena. Von den Geschichte­n rund um den bösen Wolf hält Bianka Werchan ohnehin nicht viel. Die Jenaer Fotografin, die auch die Fotoschule Jena betreibt, hatte sich einmal etwas näher mit Isegrim und Co. eingelasse­n und mit ihrer Canon-Kamera die Wolfsparks Schloss Tambach bei Coburg sowie im Wolf Science Center in Ernstbrunn bei Wien besucht.

Sie leitete dort Fotokurse für interessie­rte Hobbyfotog­rafen. Mit den Fotofans ging sie durch die Parks und suchte lohnende Fotomotive, die man dank Zeit und Ausdauer auch gefunden hat. Der Jenaerin wurde außerdem die Gelegenhei­t geboten, sich den pelzigen Gesellen noch ein wenig mehr anzunähern. Man öffnete ihr einige Türen, damit sie aus naher Perspektiv­e den Wölfen begegnen konnte. So sei manch ungewöhnli­ches Foto entstanden, erzählt sie, wie etwa das Bild mit der Pfote, die ein Wolf Bianka Werchan scheinbar vertrauens­voll in die Hand legt. Oder gar das Bild mit einem Wolfskuss.

Einige dieser Fotos sind nun bei „Sobaexa Coworking“am Carl-Zeiß-Platz 3 (neben Hotel Esplanade) im Rahmen einer kleinen Ausstellun­g zu sehen. Zwischen dort angesiedel­ten Unternehme­n wie Heilpraxis, Massagen, Baufinanzi­erung und mehr kann man sich nun in aller Ruhe anschauen, wie Shima, Tata, Yukon, Amarok und all die anderen Vierbeiner im Wolfspelz so leben und wie sie sich der Kamera und vor allem gegenüber der Fotografin präsentier­t haben.

Ja, sie habe die meisten Wölfe der beiden Parks mit Namen kennengele­rnt und sich im Laufe zahlreiche­r Begegnunge­n mit ihnen zum Teil auch anfreunden können. Natürlich gebe es misstrauis­che und aggressive Tiere, aber auch sehr aufgeschlo­ssene Wölfe. Keiner sei wie der andere. Das sei wohl dann doch fast ein bisschen so wie bei den Menschen. „Freilich war mir bei den ersten Malen schon etwas mulmig zumute. Das sind ja auch sehr starke imposante Tiere. Wenn sie einem plötzlich ganz nah gegenübers­tehen, bekommt man schon Respekt“, sagt Bianka Werchan. Der Wolf ist ja auch ein richtiges „Krafttier“, dem in anderen Kulturen durchaus nicht das Böse angehängt, sondern das auch als verehrungs­würdiges Tier sehr positiv gesehen werde. Bei den Indianern zum Beispiel werde der Wolf als erfahrenes und weises Wesen hoch eingeschät­zt.

 ??  ?? Bianka Werchan kam den Bewohnern in den Wolfsparks bei Coburg und Ernstbrunn /Wien erstaunlic­h nah, wie dieses Foto zeigt. Foto: privat
Bianka Werchan kam den Bewohnern in den Wolfsparks bei Coburg und Ernstbrunn /Wien erstaunlic­h nah, wie dieses Foto zeigt. Foto: privat

Newspapers in German

Newspapers from Germany