Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Ohne Zimmermann vorbereitet
Der Trainer des FC Carl Zeiss Jena hatte in dieser Woche unfreiwillig viel Zeit, sich die Olympischen Spiele anzuschauen
Jena. Mark Zimmermann, Trainer des FC Carl Zeiss, ist in dieser Woche zum unfreiwilligen Olympia-Experten geworden. „Ich hatte viel Zeit, mir von der Couch aus die Wettbewerbe anzuschauen“, sagt der Chefcoach der Fußballer, der nicht seines Amtes walten konnte. Für den mit Magen-Darm-Grippe darniederliegenden Trainer übernahm Assistent Martin Ullmann das Tagesgeschäft.
„Wenn alles klappt, nehme ich am Abschlusstraining teil“, sagt Zimmermann, der auch nicht mit in den Teambus steigt, um eine Ansteckung seiner Spieler zu verhindern. Stattdessen fährt er separat nach Großaspach, wo der FC Carl Zeiss zum ersten Mal antritt. Der Ort mit 8290 Einwohnern befindet sich in Baden-Württemberg, etwa 30 Kilometer nordöstlich der Landeshauptstadt Stuttgart.
Die Gastgeber von der SG Sonnenhof Großaspach haben aus den vergangenen vier Spielen nur einen Punkt geholt. Doch mit den Jenaern kommt das auswärtsschwächste Team der Liga. „Geht es nach der Statistik, fahren wir hin, Großaspach holt sich Selbstvertrauen und wir fahren wieder nach Hause“, sagt Zimmermann. „Aber wir wollen endlich unsere Serie kappen, auswärts mal Punkte mitnehmen.“
Die Ansätze bei seinem Team sieht der Trainer gar nicht so schlecht. „Grundsätzlich haben wir unsere Leistung in den Auswärtsspielen stabilisiert“, schätzt er ein. Aber seiner Mannschaft fehlte bei den beiden 0:1-Niederlagen gegen Fortuna Köln und den Chemnitzer FC ein eigener Torerfolg – und das trotz bester Möglichkeiten.
Mit welcher Aufstellung die Jenaer ins Spiel gehen, wollte Zimmermann noch nicht verraten.
Auf jeden Fall muss er erneut auf Kapitän René Eckardt verzichten, dessen Infekt sich zur Kehlkopfentzündung ausgeweitet hat. Darüber hinaus fehlen weiterhin Niclas Erlbeck, Dominik Bock und Maximilian Schlegel. Wieder ins Aufgebot rutscht Linksverteidiger Guillaume Cros, der voriges Wochenende eine Gelb-Rot-Sperre abgesessen hat.
Bedeckt hielt sich Zimmermann darüber, welcher Torhüter aufläuft. Am vergangenen Wochenende hatte sich Raphael Koczor einen derben Fehler erlaubt, indem er einen haltbaren Fernschuss in seinen Kasten gelassen hat. „Generell ist das ganze Team gefragt, Gegentore zu verhindern“, sagt Zimmermann und bezieht sich auf den zweiten Treffer von Lotte nach einem
Elfmeter. „Wir hatten im Vorfeld mehrfach die Chance, den Ball zu klären.“
Bleibt die Frage, welche Olympia-Zwischenbilanz der Experte Zimmermann zieht. „Ich bin beeindruckt vom Medaillenspiegel und den Leistungen, die trotz der schwierigen Wetterbedingungen gelungen sind“, sagt der Zeiss-Trainer, der sich zugleich ans Camp im vergangenen
Winter in Oberhof erinnerte. Damals erklommen seine Spieler eine Skisprungschanze, drehten beim Biathlon ihre Runde oder fuhren die Bobbahn herab. Das besondere Camp legte den Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde.
SG Sonnenhof Großaspach – FC Carl Zeiss Jena am Sonnabend, Uhr