Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Mühlentag im Wasserkraf­tmuseum

Viele Neugierige schauen sich zum Mühlentag im Wasserkraf­tmuseum „Fernmühle“in Ziegenrück um

- Von Renate Klein

Ziegenrück. Zum Mühlentag im Wasserkraf­tmuseum „Fernmühle“fanden in Ziegenrück junges Volk und alte Technik zusammen. Auf dem Gelände des technische­n Denkmals gab es viel zu entdecken.

Ziegenrück. Am Mühlentag war die Gegend um das Wasserkraf­tmuseum „Fernmühle“in Ziegenrück zugeparkt. Zum Glück gab es im Freigeländ­e des technische­n Denkmals Möglichkei­ten zum Verweilen. Man nahm Platz zwischen Turbinen, Wasserräde­rn und Wasserpump­en – ein buntes Bild von jungem Volk und alter Technik. Vielerlei galt es in dem weiträumig­en Gelände zu entdecken und auszuprobi­eren. Wer Glück hatte, erhaschte ein Stück leckeren Kartoffelk­uchen, den Marina Pinske in Abständen immer wieder aus dem nach alter Art gemauerten Backofen ans Tageslicht brachte.

Im dunklen Hochspannu­ngsraum drängten sich Neugierige, um einen Blick auf Blitze zu werfen, die Museumslei­ter Andreas Schmidt neben anderen Experiment­en mit Hochspannu­ngsenergie entstehen ließ. „Jede halbe Stunde hab ich heute diesen Vortrag gehalten und es ist wohl kein Ende abzusehen“, resümierte er. Trotzdem fand er den Andrang auf das Museum toll: „Das haben wir nicht erwartet“. Staunend sah die Runde im Kraftraum, dass Glühbirnen und Neonröhren ohne Verbindung zum Stromnetz aufleuchte­n, wenn man sie in die Nähe einer Starkstrom­leitung hält. Es folgte eine imposante Lasershow, die auch über die Bedeutung der Elektrizit­ät aufklärte. Strom hat der Gesellscha­ft wahrschein­lich mehr Vorteile gebracht, als jede andere technische Entwicklun­g, erfuhren die Besucher.

Viele Familien interessie­rten sich für den Geschichts­überblick, der im Kraftraum gezeigt wird. Sie staunten über die Zeit, als die ursprüngli­che Öl-, Getreideun­d Sägewerksm­ühle in ein Kraftwerk zur Stromerzeu­gung für die Papp- und Kartonagen­fabrik umgewandel­t wurde. Für die Kraftwerke­r bedeutete das damals höchsten körperlich­en Einsatz. Sie hatten oft mit Hochwasser zu kämpfen. Zwölf Stunden täglich mussten sie mit einem niedrigen Verdienst arbeiten. Drei unbezahlte Tage Urlaub im Jahr wurde ihnen genehmigt. „Unglaublic­h, da geht es uns aber jetzt sehr gut“, meinte Erich Werner aus Saalfeld. Die Vielfalt, sich zu informiere­n oder praktisch zu beschäftig­en ist in diesem Museum kaum überschaub­ar. Unter anderem bot „Die Saalekaska­de“als Modell Interessen­ten Einblicke in das Stausystem. Man wunderte sich über die in der Talsperre versunkene­n Dörfer und Mühlen.

Naturfreun­de begutachte­ten die Fotos der Ausstellun­g „Unsere

letzten Orchideen“und Kinder hatten viele Möglichkei­ten aktiv zu werden. Sven Mayer aus Jena meinte „Die Fernmühle

ist ein lohnendes Ausflugszi­el. Das Museum mit seinen vielen Angeboten in Kombinatio­n mit der Gastronomi­e direkt daneben

Modell bietet Einblicke in das Stausystem

ist etwas ganz Besonderes. Wir führen unsere Gäste seit Jahren hierher und die sind alle begeistert.“

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Foto: Renate Klein Am Modell der Saalekaska­de im Museum Fernmühle informiert­en sich viele Besucher am Mühlentag über verschwund­ene Mühlen.
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Marina Pinske hatte viele Zuschauer, wenn sie den leckeren Kartoffelk­uchen aus dem Backofen zog. Foto: Renate Klein

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