Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Größerer Erfolg durch besseres Netzwerk
BNI-Unternehmerteam „Carl Zeiss“in Jena: Mitglieder wollen sich gegenseitig zu mehr Aufträgen und Umsatz verhelfen
Jena. Durch gegenseitige Empfehlungen mehr Aufträge an Land ziehen: So sieht das Grundprinzip des „Business Network International“aus, von dem es nun auch eine Unterabteilung in Jena gibt, neudeutsch Chapter genannt.
Insgesamt gibt es in Thüringen bisher 83 Mitglieder – doch es könnten bald mehr sein, wie Mandy Gille berichtet. Sie ist nationale Gebietsdirektorin und wirkt dort mit, wo sich die Netzwerke erst noch herausbilden müssen, die anderswo schon vorhanden sind.
Grundsätzlich funktioniert das Prinzip so: Unternehmer aus Dienstleistung oder Handwerk finden sich zusammen, allerdings darf von jeder Art nur einer dabei sein. Anders als andere Unternehmervereinigungen wie etwa der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) geht es hier ausschließlich um individuelle Weiterempfehlungen – und nicht um Lobbyarbeit für eine Branche nach außen. Johannes Langer, der als Webdesigner zur Spitze des Netzwerks in Jena zählt, findet gut, dass man ihm nichts verkaufen will, sondern die Mitglieder sich bemühten, sich kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen – damit die Weiterempfehlungen auch etwas zählen. Dass die einen zählbaren Wert haben, wird bei den wöchentlichen Frühstückstreffen, die hier verbindlich sind, deutlich gemacht. Umsätze, die auf das Netzwerk zurückgehen, werden untereinander bekannt gegeben. Vom Wert einer kleinen Handwerkerleistung bis zum verkauften Auto sind verschiedene Beträge möglich. 2017 waren mehr als 9000 Unternehmer in Deutschland Mitglied in dem Netzwerk.
Umsonst ist die Leistung nicht: 925 Euro pro Jahr kostet die Mitgliedschaft, 160 Euro die Aufnahme. Ob man bleiben darf, entscheiden jährlich die Mitglieder, denn die Empfehlungen sollen nicht nur auf Kontakten, sondern auch auf Qualität basieren. Sei das nicht gegeben, sagt Steuerberater Harald Kaeber, falle das sonst negativ auf ihn zurück.