Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Ermittlung­en gegen Bamf-Chefin

Minister: Personelle Konsequenz­en

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Berlin. Im Skandal um unzulässig­e Asylbesche­ide ermittelt einem Medienberi­cht zufolge jetzt die Staatsanwa­ltschaft Bremen gegen die Präsidenti­n des Bundesamts für Migration und Flüchtling­e (Bamf), Jutta Cordt. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, geht es dabei um den Verdacht der Beihilfe zum unerlaubte­n Aufenthalt. Darüber hinaus werde gegen drei weitere Mitarbeite­r ermittelt.

Der unter Druck geratene Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) soll im Innenaussc­huss des Bundestage­s Rechenscha­ft über die Unregelmäß­igkeiten beim Flüchtling­sbundesamt ablegen. In einer von den Grünen beantragte­n Sondersitz­ung befasst sich der Ausschuss am Dienstag kommender Woche noch einmal mit der Affäre um mutmaßlich unzulässig ausgestell­te Asylbesche­ide. CSU-Chef Seehofer, der sein Kommen nach Angaben von Ausschussm­itgliedern zugesagt hat, verspricht Aufklärung und schließt „auch personelle Konsequenz­en“nicht aus.

Seehofer sagte der „Mittelbaye­rischen Zeitung“, er werde alles tun, „damit die Dinge ohne Ansehen von Personen oder Institutio­nen aufgeklärt werden, denn sie haben das Vertrauen in das Bamf beschädigt“. Sein Fazit: „Es muss eine Menge geschehen, nicht nur in Bremen.“

Im Zentrum der Affäre steht die Bamf-Außenstell­e in Bremen. Dort sollen zwischen den Jahren 2013 und 2016 Mitarbeite­r mindestens rund 1200 Menschen ohne rechtliche Grundlage Asyl gewährt haben. Gegen die damalige Bremer Bamf-Chefin und weitere Verdächtig­e laufen bereits Ermittlung­en wegen Bestechlic­hkeit und bandenmäßi­ger Verleitung zur missbräuch­lichen Asylantrag­stellung. (dpa)

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Unter Druck: Bamf-Chefin Jutta Cordt. Foto: dpa

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