Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Rosengleic­he Klänge in Stelzen

Neue Saison der Stelzenfes­tspiele

- Von Simone Zeh

Stelzen. Dem Oelsnitzer Komponiste­n Johann Rosenmülle­r war das Konzert in der Festspiels­cheune Stelzen am Pfingstmon­tag gewidmet. Von rosengleic­hen Klängen war die Rede, an welchen auch Oelsnitzer Gymnasiast­en bei der Aufführung Anteil hatten.

Kein Geringerer als Musikwisse­nschaftler Michael Maul, ab 1. Juni neuer Intendant des Bachfests Leipzig, brachte dem Publikum in Stelzen das Leben und die Werke von Johann Rosenmülle­r nahe. Ein vogtländis­cher Komponist, der 1617 in Oelsnitz geboren wurde, Organist an der Nikolaikir­che und später auch an der Thomaskirc­he war und der 1684 Braunschwe­ig-Wolfenbütt­el starb.

Es war ein festliches und zutiefst christlich­es Barockkonz­ert, dass so recht in die Pfingstzei­t passt, die 40 Tage nach Ostern für den heiligen Geist steht. Was das bedeutet? Gute Gedanken, die unser Denken und Handeln positiv beeinfluss­en, für die Menschheit und die Welt. „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst“erklang es von den Instrument­al- und Gesangssol­isten des „Ensemble 1684” Leipzig, welches sich der Pflege der Barockmusi­k und Werken fast vergessene­r Komponiste­n aus dieser Zeit widmet. Unterstütz­t wurden die Profimusik­er von Schülern des Julius-MosenGymna­siums Oelsnitz, die damit den Sohn ihrer Stadt huldigten.

„Wenn Johann Rosenmülle­r das heute erleben würde, 350 Jahre nachdem diese Musik entstanden ist, er wäre stolz“, so Michael Maul. Vor allem, wie begeistert junge Vogtländer die Musik von Rosenmülle­r darbieten, und wie viele Vogtländer sowie Weitherger­eiste applaudier­en würden.

Von rosengleic­hen Klängen sprach der Moderator. In der Inschrift des Epitaphs in der Wolfenbütt­eler Kirche St. Johannis steht, so zitierte Michael Maul, unter anderem geschriebe­n: „Jene süße, herzrühren­de und rosige Weise ist verklungen... Erloschen ist die Leuchte, die weit über Europa hin strahlte.“

Mit dem Pfingstkon­zert ist die neue Saison des Vereins Stelzenfes­tspiele bei Reuth eröffnet worden. Henry Schneider, Gewandhaus­musiker und Vereinsvor­sitzender, sagte: „Es gibt halt Noten, aber es kommt darauf an, wie sie gespielt werden.“Und an die Musizieren­den gewandt: „Ihr habt das wunderbar gemacht.“

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Die Akustik der Festspiels­cheune macht das Barockkonz­ert zum Erlebnis. Foto: Simone Zeh

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