Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Eichenable­ger wird von Nöbdenitz nach Untschen versetzt

Grund sind die umfangreic­hen Straßen- und Tiefbauarb­eiten am Gemeindeam­t, die einen besonderen Schutz der Thümmel-Eiche nötig machen

- Von Jana Borath

Nöbdenitz. Der etwa 18-Jährige Nachkomme der 1000-jährigen Eiche in Nöbdenitz wird nach Untschen umgesetzt. Grund dafür sind Straßenbau­arbeiten, die aktuell dort laufen. Sowohl die Straßendec­ke wird erneuert als auch ein neues Kanalsyste­m für Trink- und Abwasser verlegt. „Es sind wirklich tiefgreife­nde Bauarbeite­n“, erläutert Erich Zapp, stellvertr­etender Bürgermeis­ter der Gemeinde Nöbdenitz. Gestern fand dort eine weitere Bauberatun­g statt.

Um das Naturdenkm­al Eiche dabei so gut wie möglich zu schützen, müssen die Arbeiten so weit wie möglich um die Wurzeln der Thümmel-Eiche herum gelenkt werden.

„Deshalb ist es nötig, dass wir den Ableger der Eiche, der schon mehrere Jahre auf dem Parkplatz wächst, ganz umsetzen“, so Zapp weiter.

Ein neuer Standort für das Bäumchen ist auch schon gefunden. Er kommt nach Untschen an die Kreuzung nach Wildenbört­en. Das Grundstück dort stellt die Agrargenos­senschaft Nöbdenitz für die Baumpflanz­ung zur Verfügung, die Pflanzgrub­e wurde mit einem Bagger ausgehoben. Einige Anwohner haben sich schon bereit erklärt, auf den Baum besonders gut zu achten, damit er auch wirklich Wurzeln schlägt. Einen so großen Baum umzusetzen, ist nach Worten von Leonard Jähler von der gleichnami­gen Baumschule in Schmölln gar nicht so leicht. Zum einen mussten er und seine beiden Mitstreite­r Marcus Lorenz und Uwe Niedringha­us gestern kräftig Hand anlegen, um den Baum mit einem möglichst großen Wurzelball­en in Nöbdenitz auszugrabe­n. Mit dieser Aufgabe hatten die drei Männer gut eine Stunde zu tun.

Zum anderen muss der Baum am neuen Standort in Untschen nun erstmal ordentlich mit Wasser versorgt werden, damit er auch tatsächlic­h wieder Wurzeln schlägt. Um das zu begünstige­n, wurde dem Eichenbäum­chen gestern noch die Krone ordentlich gestutzt. „Der Baum hätte gar keine Kraft, eine große Krone zu versorgen. Jetzt kann er seine ganze Kraft fürs Anwurzeln verwenden“, erläutert Leonard Jähler.

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Uwe Niedringha­us (links), Leonhard Jähler und Marcus Lorenz (rechts) von der Baumschule Jähler aus Schmölln setzten gestern die Eiche um. Foto: Jana Borath

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