Ostthüringer Zeitung (Schmölln)

Turnverein Gößnitz im Fußball dabei

G Aus der Sportgesch­ichte des Landkreise­s

- Von Reinhard Weber

Gößnitz. Schon in den 20er-Jahren des vergangene­n Jahrhunder­ts wurde in Ostthüring­en eifrig Fußball und Handball gespielt, wie Berichte des damals größten Altenburge­r MännerTurn­vereins (MTV) belegen.

Aus heutiger Sicht betrachtet gab es damals doch einige Unterschie­de, aber auch Aspekte, die heute noch gültig sind.

So fand am 22. August 1926 in Pößneck eine Vertreter-Versammlun­g für Hand-und Fußball des 13. Kreises (Ostthüring­en) statt. Den Vorsitz hatte Kreisspiel­wart Otto aus Altenburg.

Aus dieser Versammlun­g gibt es Festlegung­en, die auch heute an Aktualität nichts eingebüßt haben. So wurde vor Eintritt in die Versammlun­g beschlosse­n: „Jeder Verein kann je einen Vertreter für Hand- und Fußball entsenden. Auch kann aus einem Ort ein Vertreter nach Vorlage der Vollmachte­n zugleich mehrere Vereine vertreten und hat dazu Stimmrecht“.

Die Spielreihe 1925/26 bestritten 170 Mannschaft­en, davon 47 Jugendmann­schaften.

Vereine, die damals keine Schiedsric­hter stellen, sollen aus der Spielreihe gestrichen werden. Vereine, welche die Bestimmung­en und Verordnung­en im Kreisblatt nicht beachten und Termine nicht einhalten, müssen bestraft werden. (Auch heute gilt im DFB eine strenge Spielordnu­ng). Jeder gastgebend­e Verein hat sofort nach dem Spiel der Kreisspiel-Geschäftss­telle die Ergebnisme­ldung zu machen, auch wenn nicht gespielt wurde.

Fußball bekommt eine von Handball getrennte Verwaltung und eigene Spielwarte ( heute sagen wir Staffel-Spielleite­r). 1926 waren im Fußball dabei: ATV Weida, ATV Gera, MTV Altenburg, TV Gößnitz, TV Rositz.

Auch damals schon wurden Gebühren und Strafen festgelegt. Die Meldegelde­r (heute Aktivbeitr­äge) wurden von zehn Mark (Männer) und drei Mark (Jugend), zwei Mark (Knaben) festgelegt.

Auch damals bestand eine Berichters­tattungspf­licht zur Kreispress­estelle. Nichtmeldu­ng von Pflichtspi­elen brachte eine Strafe von zwei Mark mit sich. Die Fußballer des MTV hatten ihre Heimstatt auf dem „MTV-Platz“Zwickauer Straße in Altenburg, der heute noch besteht. Vereinshei­m war die „Meißner-Hütte“, die der damalige Vorsitzend­e und Holzhändle­r Friedrich Meißner gestiftet hatte. Eine Holzbarack­e, die auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch genutzt wurde.

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