Ostthüringer Zeitung (Schmölln)
In Gera Amore gemacht: Wanda spielen im Comma
Band überzeugt auf Konzert der Songtage
Gera. „Wenn jemand fragt, wofür du stehst, sag für Amore“, schmettert Sänger Marco Michael Wanda dem Publikum entgegen. Und die Liebe für seine Band ist in jeder Nische des rappenvollen Comma in Gera zu spüren. Textsicher und tanzfest zeigen sich die Besucher des Konzertes anlässlich der Geraer Songtage. Und so schallt ein lautes „Amore“aus dem Saal auf die Bühne zurück.
Wanda sind ein Phänomen. Wie aus dem Nichts füllte die Band von einem Tag auf den anderen ganze Hallen. Die beiden Alben: eine Ansammlung von Hits, irgendwo zwischen Kneipencharme, großem Gefühl und ganz viel Wiener Schmäh.
Wer die Band allerdings nur von der Platte kennt, dem erschließt sich dieses Phänomen noch nicht ganz. Auf der Bühne schalten Wanda nämlich noch mal zwei Gänge nach oben. Das darf an diesem Montagabend auch Gera erleben.
Zwar gibt es zu Beginn einen durchschaubaren Versuch, mit Wein und vorschnellen Liebesbekundungen den Saal zu umgarnen, aber das folgende Konzert spricht dann ohnehin für sich. Gleich der Opener „Luzia“entfaltet auf der Bühne eine gehörige Portion mehr an dieser herrlich schmierigen und selbstverliebten Romantik, die der Band aus jeder Pore tropft.
Das liegt nicht zuletzt an Sänger Marco Michael Wanda, der live noch ein bisschen rotziger klingt. Er verkörpert die Texte mit jeder Zelle seines Körpers – mit jeder Bewegung, jedem verschmitzten Blick und jedem theatralischen Zusammenbruch zu den Instrumentalparts.
Bei den Gassenhauern „Bologna“und „Bussi“überlässt er dann nur zu gerne dem Publikum große Teile des Gesangsparts.
„Ihr habt was. Bleibt wie ihr seid“, gibt er den Geraern zum Abschied mit auf den Weg. Das muss er wohl sein, der berühmte Wiener Charme. Und selbst wenn nicht, dann war er doch so tief in der musikalischen Hofierung der vergangenen Stunde verwurzelt, das bestimmt jeder etwas davon mit nach Hause nehmen kann.